Der Schriftsteller Rolf Hermann und Klangkünstler Claudio Landolt treffen sich zu einer Doppellesung – oder einer walliserisch-glarnerischen Hauptüberschiebung.
Vor zwei Jahren hat sich Klangkünstler Claudio Landolt die Idee in den Kopf gesetzt, einen Berg aufzunehmen. Aus über 100 Stunden Tonaufnahmen am Berg Vorderglärnisch komponierte der Glarner eine sinnlich-poetische Hörreise aus Luft- und Körperschallaufnahmen, Sprachmemos sowie seismischen Wellen am und im Berg.
Das dabei entstandene Klangstück sprengt Genregrenzen, verbindet phonografische Naturaufnahmen mit Strömungen der Drone-Musik und Neoklassik.
Parallel dazu hat Claudio Landolt den Gedichtband «Nicht die Fülle / nicht Idylle / nicht der Berg» geschrieben, mit verspielten Sprachminiaturen und Prosagedichten.
Auch der Schriftsteller Rolf Hermann, der sieben Sommer lang im Wallis Schafe hütete, ist fasziniert von kargen, steilen Hängen. Immer wieder finden sich in seinen Werken Momente intensiver Gebirgserfahrung: in Spoken-Word-Texten auf Walliserdeutsch, in Erzählungen auf Hochdeutsch – und auch in seinem neusten Buch, dem Gedichtband «In der Nahaufnahme verwildern wir» wandern wir erneut «bergan / mitten durchs Gestöber». (pd/mu)
Der Anlass findet am Freitag, 20. Januar, im Kellertheater im Vogelsang Altdorf statt. Türöffnung ist um 19.30 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Tickets: www.kiv.ch. Eintritt 25/20 Franken. Claudio Landolt: www.vorderglaernisch.com; Rolf Herman: www.rolfhermann.ch.