Fridolin Beglinger, der technische Leiter des Nordostschweizer Schwingerverbands, über die Ansprüche und die letzten Vorbereitungen.
Fridolin Beglinger ist verantwortlich für die 66 Nordostschweizer Teilnehmer am Eidgenössischen Schwingfest. In der Einteilung versucht der Glarner, die Interessen seiner Schützlinge zu vertreten. Der technische Leiter über die letzten Vorkehrungen und seine Aufgaben in Pratteln.
Mit welchem Ziel reist der Nordostschweizer Schwingerverband (NOSV) nach Pratteln?
Fridolin Beglinger: Es ist klar, der Königstitel ist unser primäres Ziel. Zudem wollen wir mindestens die zehn Kränze von Zug 2019 verteidigen. Am liebsten würden wir diese Zahl noch ein wenig steigern.
Was stimmt Sie zuversichtlich, diese hohen Ziele zu erreichen?
Wir haben mit Samuel Giger den Topfavoriten in unseren Reihen. Zudem gehören auch Werner Schlegel und Armon Orlik in die oberste Kategorie der Siegesanwärter. Dahinter folgen zahlreiche weitere Spitzenschwinger wie Samir Leuppi, Roger Rychen, Domenic Schneider, Damian Ott, Michael Bless und weitere Athleten, die ebenfalls zuvorderst mitmischen können. Zudem stimmen mich die Auftritte des NOSV-Teams an den Berg- und Teilverbandsfesten dieser Saison positiv.
Die Anzahl der Zusammenzüge in der Nordostschweiz wurden erhöht. Mit Erfolg?
Mit den Auswirkungen dieser Massnahme bin ich sehr zufrieden. Wir können den Schwingern nun wöchentlich, auch im Sommer, ein hochklassiges Training bieten. Zudem fördert dies den Zusammenhalt über die Kantonsgrenzen hinaus.
Wie ist die Stimmung?
Hervorragend. Ich denke, das hat man auch an den erwähnten Festen gesehen. Die gute Stimmung ist aus meiner Sicht eine direkte Folge der vermehrten überregionalen Trainingszusammenzüge, die jeweils an den Standorten Schänis und Weinfelden stattfinden.
Wie bereiteten Sie persönlich sich auf Ihre Aufgaben in Pratteln vor?
Ich verfolgte möglichst viele Schwingfeste vor Ort mit. Unsere Schwinger kenne ich ja bereits, aber die Gegner musste ich schon studieren. Je mehr ich über unsere Gegner weiss, desto besser. Das kann mir bei der Einteilung helfen. In der absoluten Spitze gibt es wenige Geheimnisse, aber dahinter kann ein Wissensvorsprung hilfreich sein. Wenn ich zum Beispiel eine Schwäche eines Gegners kenne und diese zu unseren Gunsten nutzen kann. Aber der Einfluss in der Einteilung ist beschränkt. Mit dem eidgenössischen technischen Leiter und jenen aus den anderen Teilverbänden sind wir zu sechst.
Kann man sich da eine Taktik zurechtlegen?
Das ist schwierig. Aber klar, ich bin da, um meine Schützlinge zu verteidigen, wenn sie in der Einteilung ungerecht behandelt werden. Mein Hauptziel dabei ist, mindestens einen Nordostschweizer in den Schlussgang zu bringen. Manchmal muss man auch flexibel sein und auf die aktuelle Form der Athleten Rücksicht nehmen.
Wie sehen die letzten Vorbereitungen aus?
Unser offizieller Treffpunkt ist am Freitag um 17 Uhr vor Ort. Dann gibt es für die Schwinger die letzten Neuigkeiten und Informationen zum Ablauf. Wir schwören uns dann ein letztes Mal auf das Fest ein. Danach ziehen wir uns in ein Seminarhotel in Hölstein – etwa 15 Minuten von Pratteln entfernt – zurück. Dort übernachten die Schwinger in Doppelzimmern, damit sie am Fest ausgeruht sind.
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