Mit einem fantastischen Ritt siegt Martin Fuchs mit Conner Jei im Grossen Preis der Schweiz am CSIO St.Gallen. Der Weltcupsieger verweist den Belgier Wilm Vermeir mit IQ van het Steentje auf den zweiten Rang. Bryan Balsiger und Edouard Schmitz auf den Rängen drei und vier komplettieren das tolle Schweizer Teamergebnis.
50 Reiter, darunter 14 Schweizer, nahmen mit ihren Pferden den Grossen Preis der Schweiz in Angriff. 150’000 Euro waren für die 160 Zentimeter hohe Hauptprüfung des CSIO St.Gallen reserviert.
Parcoursbauer Gérard Lachat und sein Team stellten den Konkurrenten eine anspruchsvolle Aufgabe – 16 Hindernisse galt es im 515 Meter langen Kurs möglichst fehlerfrei zu überwinden.
Sven Schlüsselburg ritt gleich als erster Starter eine Nullrunde und der Deutsche sollte für lange Zeit der einzige bleiben. Am Ende gesellten sich sechs weitere Nuller dazu, zur Freude des Publikums auch drei Schweizer: Edouard Schmitz, Martin Fuchs und Bryan Balsiger.
Pius Schwizer, Elian Baumann und Alain Jufer mussten zwar einen Abwurf akzeptieren, dank schnellen Zeiten schafften es aber auch sie in die zweite Runde.
Die besten 13 Paare qualifizierten sich für den leicht verkürzten zweiten Umgang. Sieben starteten mit null Fehlern, einer mit einem Zeitstrafpunkt und sechs waren mit vier Punkten vorbelastet.
Schwizer musste als erster Schweizer in das Gründenmoos einreiten. Der Solothurner wendete mit Vancouver de Lanlore eng und blieb ohne Fehler, kam aber nicht ganz an die bestehende Bestzeit von Startreiter Gregory Wathelet aus Belgien heran. Schwizer belegte den elften Schlussrang.
Das Gleiche galt für Baumann. Mit Campari Z ritt auch er makellos, reihte sich aber hinter Schwizer ein und wurde Zwölfter. Jufer riskierte mit Dante MM mehr, war aber genauso sicher wie seine beiden Vorreiter. Der Jurassier, der in Elgg wohnt, übernahm die Führung und wurde am Ende Achter.
Den Lead musste er aber gleich wieder abgeben, denn Koen Vereecke blieb mit Kasanova ebenfalls fehlerlos. Da der Belgier aber nur einen Zeitstrafpunkt mitnahm, übernahm er Rang eins.
Den ersten Doppelnuller realisierte Sanne Thijssen. Die junge Niederländerin ritt mit Hi There nach 47.29 Sekunden ins Ziel. Doch Edouard Schmitz nahm ihr diesen Platz gleich wieder ab, denn auf Quno war er sechs Zehntelsekunden schneller. Der Student aus Genf überstand auch den Ritt des Niederländers Marc Houtzager an der Spitze.
Gegen seinen Landsmann Bryan Balsiger hatte er dann aber keine Chance. Der Neuenburger riskierte mit Dubai du Bois Pinchet trotz einer weiten Linie viel und wurde mit einer fehlerfreien Runde in 45.55 Sekunden belohnt.
Martin Fuchs war einer der Topfavoriten auf den Sieg und er wurde dieser Rolle vollauf gerecht. Im Sattel von Conner Jei wendete der 29-Jährige nicht nur eng, sondern war auch sehr schnell. Seine Marke von 42.91 war die schnellste aller Konkurrenten – eine Fabelzeit. Gegen diese hatte der letzte Gegner, Wilm Vermeir auf IQ, keine Chance.
Der Belgier ritt aber ebenfalls zügig und sicherte sich mit Respektabstand den zweiten Platz. Damit verhinderte er den dreifachen Heimsieg. Fuchs sorgte damit für den 13. Schweizer Sieg im GP des Heim-CSIO und für den dritten «Fuchs-Sieg» nach den beiden Erfolgen seines Onkels Markus 2000 und 2007.
«Es war mein grosses Ziel, hier endlich einmal den GP zu gewinnen und ich bin sehr froh, dass ich das nun geschafft habe», so Fuchs, der in Wängi im Kanton Thurgau wohnhaft ist.
Und weiter:
«Aktuell läuft es wie am Schnürchen und ich kann auf eine tolle Gruppe von Pferden zurückgreifen, mit denen ich an jedem Turnier Chancen auf Siege habe.»
Am Samstagnachmittag wurden zudem die Startnummern für den Nationenpreis vom Montag ausgelost. Die Schweiz von Equipenchef Michel Sorg geht in der Besetzung Martin Fuchs (mit Leone Jei), Steve Guerdat (Venard de Cerisy), Pius Schwizer (Vancouver de Lanlore) und Edouard Schmitz (Quno) als fünfte Mannschaft an den Start.