Diesen Sommer wurde es doppelt so häufig über 25 Grad warm wie üblich. Dies zeigen die Daten aus Niederuzwil. Im September hat es 40 Prozent mehr geregnet als im langjährigen Durchschnitt.
Innerhalb weniger Tage vollzog sich der Wechsel vom hitzigen Trockensommer in den frischen und regnerischen Herbst. Das Temperaturmittel im September liegt bei 14,6 Grad. Es liegt damit nur 0,4 Grad höher als der langjährige Durchschnitt (1991-2020). Damit weisen seit Dezember letzten Jahres alle Temperatur-Monatsmittel zu hohe Werte auf. Der Temperaturumfang reichte von 4 bis 27 Grad.
Es konnten noch fünf Sommertage (über 25 Grad) verzeichnet werden, doppelt so viele wie normal. Auch die Jahressumme der Sommertage hat das Doppelte des Üblichen erreicht, so viel wie noch nie in der 140-jährigen Messreihe.
Erstmals seit April dieses Jahres erreichte die Niederschlagsmenge wieder einmal einen Überschuss, und zwar gleich 40 Prozent. Die 16 Regentage liegen weit über der Norm. Nur in den Grundwasserpegeln herrscht nach wie vor ein Defizit. Die Niederschläge dieses Jahres haben bisher erst 80 Prozent erreicht. Um eine normale Jahresmenge zu erreichen, wären in den nächsten drei Monaten weitere massive Niederschläge notwendig. So weit wird es kaum kommen.
Wenn auch die positive Abweichung im September sehr gering ist und nur wenige Prozente beträgt, so besteht von Januar bis September ein erheblicher Überschuss an sonnigen Stunden. Es sind 400 Stunden oder knapp 30 Prozent. Als Folge der vielen und kühlen Regentage in der zweiten Septemberhälfte hatte der Altweibersommer – eine recht zuverlässig eintreffende Schönwetterlage – keine Chance. Er fiel ins Wasser. Immerhin besteht berechtigte Aussicht, dass sich nun der «goldene Oktober» meldet und für einige schöne und milde Herbsttage sorgen wird.
Wagen wir einen Ausblick auf den Oktober. Das Klimamittel 1991-2020 zeigt, dass er mit dem September zusammen der windärmste Monat des Jahres ist. Oktober bis Januar sind nebelreiche Monate. Nach dem April erlebt der Oktober die zweithöchste Föhnaktivität. Die Temperaturen bewegen sich im Monatsmittel zwischen 1 und 21 Grad, die Extremwerte seit Messbeginn vor 160 Jahren jedoch zwischen -6 bis 27 Grad.
Der Oktober ist in den vergangenen zehn Jahren geringfügig wärmer und trockener geworden. Recht zuverlässig taucht in der ersten Monatshälfte der «goldene Oktober» auf, eine ruhige Schönwetterlage. Nach der Nebelauflösung leuchtet das farbige Herbstlaub in der Nachmittagssonne. Gewitter und Schwüle sind jetzt zu Ende. Die Temperaturen sinken über den ganzen Monat um rund sechs Grad. Es ist die grösste Temperaturabnahme des Jahres. Die Besonnung geht im Monatsverlauf entsprechend dem sinkenden Sonnenstand von vier auf drei Stunden täglich zurück, die Niederschlagsneigung sinkt von 40 auf 30 Prozent.
Jetzt wird die Zuckerrübe geerntet. Dieser Termin kündet den Vollherbst an. Mitte Monat ziehen die letzten Zugvögel, die Stare, weg. Ende Oktober kennzeichnet der Blattfall der Rosskastanie den Beginn des Spätherbstes. Danach begibt sich die Vegetation zur Winterruhe. Nebel tauchen häufiger auf und zeigen sich zäher. Selten taucht schon Ende Oktober leichter Frost oder die erste Schneeflocke auf.
Vereinzelt entgleist das Oktoberwetter völlig. Die Monatsmittel der Temperaturen schwankten in den letzten 160 Jahren von sieben Grad zu kalt bis drei Grad zu warm. Im selben Zeitraum bewegten sich die Niederschläge zwischen 5 und 300 Prozent der Norm.