Ende Dezember kletterte das Thermometer auf fast frühlingshafte 16 Grad. Mitte Monat fielen die Temperaturen dafür auf minus 8 Grad, was unter der langjährigen Norm liegt.
Der Dezember startete mit winterlichen Temperaturen. Um die Monatsmitte lag einige Tage eine Schneedecke. Oftmals bewegten sich die Temperaturen teils massiv unter der jahreszeitlichen Norm. In diese Zeit fiel auch eine sehr skurrile Wetterlage, nämlich ein Azorentief und ein Grönlandhoch. Daraus resultierte über dem Atlantik eine Ostströmung, die Richtung Amerika wehte.
Doch der Wetterfahrplan weist mit einer grossen Trefferwahrscheinlichkeit auf das sogenannte Weihnachtstauwetter hin, welches sich insbesondere seit der Jahrhundertwende sehr ausgeprägt zeigt. So kehrten ab dem 20. Dezember die Winde über dem Atlantik auf West. Ein kontinuierlicher Temperaturanstieg begann. Um Weihnachten zeigte das Thermometer frühlingshafte 14 Grad. Der Schnee schmolz bis auf 2000 Meter. Ende Jahr wurde mit 16 Grad das Maximum des Dezembers verzeichnet.
Die tiefste Temperatur lag bei minus 8 Grad. Das Monatsmittel pendelte sich bei einem Überschuss von 1,5 Grad (Referenz Mittelwert 1991–2020) ein. Damit liegen seit Dezember 2021 ausnahmslos alle Temperatur-Monatsmittel über der Norm.
Der erste Schnee fiel im Fürstenland mit dreiwöchiger Verspätung am 9. Dezember. Bereits einen Tag danach, eine Woche später als im Durchschnitt, konnte die erste Schneedecke des beginnenden Winters verzeichnet werden. Die Niederschläge verteilten sich zwar gleichmässig über den Monat, doch die Monatssumme liegt rund 25 Prozent im Hintertreffen. Damit wurde dem trockenen Jahr mit dem Dezember nochmals ein starker Stempel aufgedrückt. Die Sonnenscheindauer erreichte recht genau die Monatsnorm. Die Nebeltätigkeit hielt sich mit fünf Tagen ebenfalls an den langjährigen Durchschnitt.
Wagen wir einen Ausblick auf den Januar. Das Klimamittel 1991–2020 zeigt, dass der Januar der kälteste und schneereichste Monat des Jahres ist. Auch herrscht in diesem Monat der höchste Luftdruck. Es sind die sibirischen Kaltlufthochs, die ihre beissende Kälte in der Bise bis zu uns transportieren. Eine solche Wetterlage kann ohne weiteres zwei Wochen andauern. Dieses Jahr scheint sie sich aber auf die zweite Monatshälfte zu verschieben. Möglicherweise bleibt sie auch ganz aus. Denn derzeit ist weit und breit kein Wolfswinter in Sicht.
Die Temperaturen reichen im Januar von minus 9 bis 12 Grad. Die Extreme lagen seit Messbeginn vor 140 Jahren zwischen minus 22 und 17 Grad. Das Januarwetter ist in den vergangenen zehn Jahren fast ein Grad wärmer geworden, aber auch sonniger und trockener. Die Temperaturen schleichen um den Gefrierpunkt, tagsüber liegen sie einige Grade darüber. Gegen Ende Monat verharren die Temperaturen auch einmal ganztags unter null Grad (Eistage). Die garstige Bise sorgt für einen Kaltluftsee im östlichen Mittelland mit einem zähen Nebelmeer.
Nur gelegentlich zeigt sich etwas Niederschlag, denn die Bereitschaft hierzu ist mit 30 bis 35 Prozent gering. Die nächtliche Ausstrahlung bedeutet kaltes Wetter, aber auch ausgedehnte Nebel- und Hochnebelfelder über dem östlichen Mittelland. Die trübe Witterung lässt die Sonne lediglich eine bis zwei Stunden täglich scheinen. Ende Januar weist die Jasminblüte auf den beginnenden Spätwinter.
Hin und wieder hält sich das Wetter in keiner Weise an den Normalverlauf. Die Extreme der Monatstemperaturmittel reichen von 5 Grad zu warm bis 10 Grad zu kalt. Die Niederschlagspalette reichte bisher von 7 Prozent bis zum Dreifachen der Norm.