LIVETICKER ZUM NACHLESEN
Gefühlte Niederlage: Der FC Wil verspielt in Vaduz spät eine Zweitoreführung, bleibt aber seit Oktober unbesiegt

Der FC Wil sieht beim Rückrunden-Start in Vaduz wie der sichere Sieger aus und führt scheinbar beruhigend 2:0. Doch in der Schlussphase kassiert er einen Doppelschlag und muss sich mit einem 2:2 begnügen.

Simon Dudle, Vaduz
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Tunahan Cicek, hier gegen Silvan Wallner, machte mit seinem späten Treffer den sicher geglaubten Wiler Auswärtssieg zunichte.

Tunahan Cicek, hier gegen Silvan Wallner, machte mit seinem späten Treffer den sicher geglaubten Wiler Auswärtssieg zunichte.

Bild: Michael Zanghellini, Freshfocus

Der Liveticker des Spiels FC Vaduz - FC Wil:

Für heute soll es das gewesen sein. Vielen Dank für das Interesse an diesem Liveticker - und ab an die Wärme. Bis bald. Ciao aus Vaduz.

Weiter geht es für die Wiler am Sonntag in einer Woche, wenn am 5. Februar ab 14.15 Uhr die AC Bellinzona im Bergholz gastiert. Auch von jener Partie werden wir mit einem Liveticker berichten.

Da wäre mehr drin gelegen für die Wiler: Nach den beiden schön herausgespielten Toren von Muci und Lukembila deutete nichts mehr auf eine Vaduzer Aufholjagd hin. Doch die Wiler waren in einigen Szenen nicht mehr konsequent genug- und wurden dafür bestraft. So sind das zwei verlorene Punkte für die Wiler, die am Sonntag die Leaderposition an  Stade Lausanne-Ouchy verlieren können. Leistungsgerecht ist diese Punkteteilung aber schon. Zum dritten Mal in Folge spielen die Wiler Remis, bleiben aber seit dem 15. Oktober unbesiegt.

Der FC Vaduz und der FC Wil trennen sich beim Rückrunden-Start der Challenge League 2:2.

Die grossen Szenen fehlen in der Nachspielzeit.

Vaduz noch mit 10,5 Spielern. Hadzi läuft nicht mehr rund.

Mindestens vier Minuten legt Schiedsrichter Turkes obendrauf. Gibt es noch einen Sieger?

Letzter Wechsel beim FC Wil: Reichmuth kommt für Bahloul.

Vaduz drückt nun gar auf den Sieg. 

Gute Freistoss-Position für Wil. Ndau aus 17 Metern. Das kann er ... besser. In die Mauer.

TOOOOOOR für den FC Vaduz durch Cicek zum 2:2-Ausgleich. Wie gewonnen, so zerronnen. Humorlos knallt Cicek den Ball via Lattenunterkante in den Torhimmel. Das hat der Routinier ganz fein gemacht und dann Ball direkt aus der Luft genommen. Den musst du erst mal so treffen. Da gab es gar nichts zu halten für Keller.

Die Wiler beinahe mit der Siegsicherung: Malinowski von rechts aus spitzem Winkel. Aber Büchel macht zu und wehrt ab.

Wil wechselt dreifach: Cueni kommt für Muntwiler. Malinowski ersetzt Lukembila. Und Silvio ist da für Muci. Silvio übernimmt die Wiler Captainbinde. Auch Vaduz wechselt nochmals: Hadzi erscheint für Rastoder.

TOOOOR für den FC Vaduz durch Goelzer zum 1:2-Anschlusstreffer. Da haben wir es verschrien. Zuerst kann Keller gegen Sasere noch stark klären. Doch der Ball kommt zum eingewechselten Goelzer. Der nimmt ihn weit links an und drischt ihn stramm via rechten Pfosten ins Tor. Erster Wiler Gegentreffer nach exakt 203 Minuten. Das gibt eine heisse Schlussphase.

Zum Thema «defensive Stabilität»: Die Wiler sind in der Meisterschaft seit über 200 Minuten ohne Gegentor.

Sasere holt sich gleich mal Gelb ab. Auch bei ihm wegen einem Ellenbogen im Gesicht. Montolio bekommt es zu spüren.

Es tut sich grad nicht allzu viel. Vaduz rennt zwar an, aber einigermassen konzeptlos. Die Wiler haben defensiv weiterhin alles unter Kontrolle.

Weiterer Wechsel bei Vaduz: Gasser hat Feierabend und wird durch Sasere ersetzt.

Erster Wechsel beim FC Wil: Ndau kommt für Maier. Schön, wenn man einen Ndau einwechseln kann.

Die zwei Tore haben das ohnehin schon grosse Selbstbewusstsein des Leaders weiter gestärkt. Es riecht stark nach einem Traumstart ins neue Jahr für die Äbtestädter. 20 Minuten noch. Man soll den Abend aber nicht vor der Nacht loben.

Wir haben einen neuen Wiler Freistoss-Schützen: Zumberi steht zwar da, aber Heule führt dann aus. Gut gemacht aus 25 Metern. Aber Büchel dann doch sicher. Das war übrigens der erste Wiler Schuss aufs Tor, der nicht drin war. Nicht gefühlt, sondern gemäss Statistik der Swiss Football League.

Seeberger reagiert mit einem Dreifach-Wechsel. Für Sutter kommt Djokic. Pepsi ersetzt Fosso. Und Xhamajli wird durch Goelzer ersetzt.

TOOOOOOR für den FC Wil durch Lukembila zum 0:2. Pickfein gespielt. Die Wiler kommen über rechts. Der starke Dickenmann mit einer ebensolchen Flanke zur Mitte, wo Lukembila das mit Gefühl macht. Und das notabene mit seinem schwächeren linken Fuss. Direkt lenkt er den Ball  in die Maschen. Was für ein Durchspiel. Wie schon beim ersten Gäste-Tor. Fünfter Saisontreffer für Lukembila - bei zusätzlich sechs Vorlagen. Kann  Vaduz reagieren?

1272 Zuschauer sind es dann doch. Offiziell. Wie immer sehr grosszügig gezählt hier im Rheinpark.

Ui, das wäre frech gewesen. Zumberi mit einem Freistoss von weit links. Isik lenkt gefährlich Richtung eigenes Tor ab. Doch Stürmer Sutter bekommt das geklärt. Muci wäre sonst da gewesen.

Die Vaduzer reagieren heftig: Cicek kommt an der Strafraumgrenze an den Ball und schliesst ab. Der hätte gepasst. Hätte, weil da Keller die Fäuste gerade noch hochbringt. Guter Schuss, bessere Parade.

TOOOOOOR für den FC  Wil durch Muci zum 0:1. Lukembila erobert den Ball sehenswert im Mittelfeld. Dann geht es schnell mit One-Touch-Fussball. Via Zumberi kommt der Ball in den Lauf von Maier. Der ist nahe der Grundlinie und legt quer für Muci, der direkt ins nahe Eck abschliesst. Drin das Ding. Vierter Saisontreffer für Muci, der somit seinen Vorzug vor Silvio rechtfertigt. Der Wintermeister führt im leichten Schneetreiben.

Lukembila mit seiner schwächeren rechten Klebe. Etwas Gefahr für die LED-Bande hinter dem Tor von Büchel.

Und da  ist es: Das erste Wiler Offside des Jahres. Muci geht in die Statistik ein.

Das Spiel ist wieder freigegeben. Muci stösst für die Wiler an. Keine Wechsel hüben wie drüben.

Die Mannschaften sind zurück. Gleich geht es weiter. Sehen wir heute noch die ersten Tore des Jahres in der Challenge League?

Es muss eine ziemlich strenge Woche gewesen sein. Denn es war ein müder Kick. Hinten stehen die Wiler gut und lassen kaum etwas zu. Aber gegen vorne geht praktisch gar nichts bei den Gästen. Das Halbzeits-Werk der Wiler in Zahlen: Anzahl Schüsse aufs Tor: 0. Anzahl Corner: 0. Anzahl Offsides: 0. Das 0:0 ist ein logisches Pausenresultat, weil bei den Vaduzern der letzte Ball nicht kam. Sagen wir es mal so: Es darf gerne noch mehr kommen in der zweiten Halbzeit. Sonst wäre es das zweite Wiler 0:0 in dieser Saison gegen Vaduz. Und auch das zweite 0:0 in Folge. Denn vor der Winterpause hatten sich die Äbtestädter mit einem 0:0 gegen Stade Lausanne-Ouchy zum Wintermeister gekrönt.

Auf die Sekunde pünktlich wird die erste Halbzeit abgepfiffen. Keine Tore zwischen dem FC Vaduz und dem FC Wil.

Allzu viel ist grad nicht los. Immer noch leichter Schneefall.

Spätestens am Vaduzer Strafraum ist aus Wiler Sicht jeweils Ende Gelände. Das ist alles zu ungenau. Hinten aber haben es die Wiler im Griff. Wie hier grad bei einer Aktion von Wallner gegen Rastoder. Geht noch was vor der Pause?

Bei beiden Teams kommt der letzte Pass bisher nicht. Bei der Statistik Schüsse aufs Tor steht es aktuell 1:0 für Vaduz.

Erste Gelbe des Spiels. Und zwar für Muntwiler. Der hat nahe der Mittellinie den Ellenbogen ins Gesicht von Rastoder gesetzt. Eine Karte ohne Konsequenzen, da der Wiler Captain nicht vorbelastet ist.

Über Ansätze kommen die Wiler seit Längerem nicht mehr heraus.

Vaduz hat in dieser Phase viel Ballbesitz. Und dann kommt Cicek ran. Er pfeffert die Kugel aber Richtung Schneewolke.

Man kann es natürlich auch drehen: Offensiv ist das bisher dünn, was die Wiler zeigen. Das war schon zum Ende der Hinrunde und in der Vorbereitung ein Thema, dass die Wiler wenige Tore erzielten. Und in der Hinrunde gab es hier in Vaduz ein 0:0. Wir wollen es aber mal noch nicht verschreien. Eine halbe Stunde ist rum.

Die Gastgeber haben das nun im Griff, wirken defensiv aber nicht unverwundbar. Fehr braust über links heran. Aber Dickenmann klärt das stark.

Potz Vaterland: Beinahe die Vaduzer Führung: Nach einem Fehr-Corner von rechts kommt Rastoder aus rund fünf Metern frei zum Kopfball. Doch Heule kratzt das Ding noch von der Linie. Auch Keller wäre da gewesen. Trotzdem: Vaduz wird stärker.

Die rund 30 mitgereisten Wiler Fans singen die Minute 19:00 ein. Frei nach dem Gründungsjahr des Klubs.

Das Spielgeschehen hat sich übrigens ausgeglichen. Auch Vaduz ist nun drin in der Partie. Munterer Auftakt ins neue Challenge-League-Jahr.

Wieder so ein Wiler Freistoss aus dem Halbfeld. Zumberi und Bahloul stehen bereit. Doch dieses Mal Zumberi direkt, damit es nicht langweilig wird. Montolio kommt fast ran an den Ball. Aber eben: Fast.

Immer wieder verblüffend ist eine Wiler Freistoss-Variante, welche sie mittlerweile über die Spiele verstreut regelmässig bringen: Zumberi läuft an, stoppt aber vor dem Ball. Sekundenbruchteile später rauscht Bahloul heran, stoppt aber auch vor dem Ball. Dann schliesslich doch Zumberi. Dieser Trick hat in dieser Saison auch schon funktioniert und ein Tor von Zali gebracht. Heute bringt er nichts ein. Oder zumindest noch nichts.

Die erste Top-Chance gehört den Liechtensteinern: Sutter kommt da zentral vor dem Tor aus rund 14 Metern zum Abschluss. Aber Keller trumpft mit einer Riesenparade auf. Dieser Flachschuss hätte nämlich gesessen. Sehenswert und uneigennützig übrigens, wie Cicek für Sutter durchgelassen hatte. Der Corner bringt dann nichts ein.

Die Wiler sind hellwach und lassen den Ball grad mal flott durch die eigenen Reihen zirkulieren. Und die Vaduzer laufen sie hoch an, Bisher aber noch ohne Gefahr.

Der erste Aufreger: Leichter Schneefall setzt ein. Aber kein Problem für den Rahmen dieser Partie. Der Rasen bleibt grün. Es hat ja eine Rasenheizung hier im Rheinpark.

Der Ball rollt. Cicek stösst für die Vaduzer an.

Zuerst aber noch eine Trauerminute für Elia Alessandrini, der im Dezember bei einem Badeunfall mit nur 25 Jahren verstorben ist. Wir schweigen.

Da sind die Mannschaften. Die Vaduzer ganz in Rot. Wil in Anthrazit. Gleich geht sie los, die Challenge League Rückrunde. Die beiden Fanlager sind schon mal auf Betriebstemperatur und besingen sich gegenseitig mit nicht druckreifen Texten. Etwas Derby-Stimmung im sonst ziemlich leeren Rheinpark. Viel Spass mit FC  Vaduz gegen den FC Wil.

Geleitet wird das Spiel von Schiedsrichter Mirel Turkes aus Hochdorf im Kanton Luzern.

Der neue Vaduzer Trainer Jürgen Seeberger stellt zu Beginn in einem 3-4-1-2-System wie folgt auf: Im Tor steht Captain Büchel. Die Abwehr bestücken von rechts nach links Xhemajli, Isik und Traber. Im Mittelfeld beginnen von rechts her gesehen Gasser, Hasler, Fosso und Fehr. Hängende Spitze ist Cicek. Und die beiden Stossstürmer sind Sutter (rechts) und Rastoder. Prominentester Abwesender ist Routinier Gajic, dem es nicht für einen Einsatz reicht.

Wir sind bei den Mannschaftsaufstellungen: Wils Trainer Brunello Iacopetta hat sich im gewohnten 4-3-3-System mit einem hängen Mittelfeldspieler für folgende Stammformation entschieden. Im Tor steht Keller. Die Abwehr bilden von rechts nach links Dickenmann, Montolio, Wallner und Heule. Im Mittelfeld Spielen von rechts her gesehen Maier, Captain Muntwiler (etwas defensiver) und Zumberi. Das Offensiv-Trio bilden von rechts nach links Bahloul, Muci und Lukembila. Das ist fast die gleiche Start-Elf wie vor knapp einer Woche beim abschliessenden Test in Darmstadt. Einzig Wallner kommt rein für Geiger. Die gute Kunde: Auch Montolio, der sich in Hessen den grossen Zeh gequetscht hat, ist wieder fit und steht in der Startelf. Wichtig, dass der Wiler Abwehrchef mittun kann.

Die äusseren Bedingungen präsentieren sich so: Temperaturen rund um den Gefrierpunkt, aber ein erstaunlich sattes Naturrasen-Grün. Ich mein, es ist ja immerhin noch Januar und der Rasen zieht nicht wirklich an. Keine Schneereste in Vaduz. Und somit auch nicht auf dem Spielfeld.

Beim FC Vaduz ist es heute der Einstand des neuen Trainers Jürgen Seeberger, der vor Weihnachten die Nachfolge von Alessandro Mangiarratti übernommen hat. Die Liechtensteiner haben in der Hinrunde nur halb so viele Punkte (17) geholt wie die Wiler (34). Sie liegen auf Platz neun und fünf Zähler vor Schlusslicht Xamax. Sie müssen sich in erster Linie gegen hinten orientieren. Den Vaduzern, die sich während einer Woche in einem Trainingslager in der Südtürkei vorbereitet haben, dürfte zupass kommen, dass in der Rückrunde die Doppelbelastung entfällt. Im Sommer und Herbst waren fast durchgehend Englische Wochen zu absolvieren, da sich Vaduz überraschend für die Gruppenphase der Conference League qualifiziert hatte. In der Hinrunde trafen die Vaduzer gegen Wil nicht. Es gab ein 0:0 hier im Rheinpark und einen 2:0-Sieg für die Äbtestädter im Bergholz.

Rein von den Resultaten her ist die Wintervorbereitung nicht so verlaufen, wie es sich der Wintermeister vorgestellt hat. Seit dem Abschluss der Hinrunde wurden fünf Testpartien ausgetragen. Vier davon gingen verloren, dreimal erzielte man keinen Treffer. Die Rückrunden-Hauptprobe am vergangenen Samstag in Darmstadt lässt aber trotz 0:1-Niederlage darauf hoffen, dass die Wiler dort anknüpfen können, wo sie im Herbst aufgehört haben. Erfreulich: Die Erfolgs-Mannschaft der Hinrunde konnte fast gänzlich beisammen gehalten werden. Noch ist das Transferfenster allerdings offen.

Es ist soweit: Der Ball rollt auch in der zweithöchsten Spielklasse wieder. Und es wird eine Rückrunde, die aus Wiler Sicht mit viel Spannung erwartet wird. Auch wenn die Klubverantwortlichen den Ball flach halten wollen: Es geht um nichts weniger als um den Aufstieg in die Super League. Herzlich willkommen aus dem Rheinparkstadion zum ersten Challenge-League-Spiel 2023 zwischen dem FC Vaduz und dem FC Wil. Simon Dudle tickert durch die Partie.