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An der Versammlung der Evangelischen Kirchgemeinde Märstetten hat die Präsidentin ihren Rücktritt bekannt gegeben. Sie zieht aus der Gemeinde. Weiter hat der Souverän die Rechnung 2022 einstimmig gutgeheissen.
«An dieser Stelle muss ich ankündigen, dass es mir, durch meinen geplanten Umzug in eine andere Ortschaft, nicht mehr möglich sein wird, das Präsidium weiterzuführen.» Eine Mitteilung, die wohl manchen der 35, von insgesamt 979 Stimmberechtigten, anwesenden Kirchbürgerinnen und Kirchbürgern am Mittwochabend in der Kirche Märstetten überrascht. Die 29-jährige Jennifer Varela Varela wurde vor einem Jahr mit allen 37 gültigen abgegebenen Stimmen gewählt.
Nun stellt sie in Aussicht, ihr Amtsjahr noch bis Mai 2024 zu vollenden und ermahnt: «Bis dahin brauchen wir einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin.» Sie selbst bereut diese Situation «mega», wie sie sagt, doch will es das Gesetz der Landeskirche, dass die Mitglieder der Kirchenbehörde in der entsprechenden Kirchgemeinde ihren Wohnsitz haben müssen.
Schnell abgewickelt sind die traktandierten Wahlgeschäfte. Da sich für den zurücktretenden Beat Osterwalder kein Nachfolger gemeldet hat, bleibt dieser Sitz vakant. Sein Ressort übernimmt das Behördenmitglied Pascal Bürgi, bisher zuständig für Diakonie und Soziales.
Nach der Versammlung verrät die zurücktretende Präsidentin gegenüber dieser Zeitung, dass sie sich vor einem Jahr ursprünglich als freiwillige Helferin gemeldet hat. Auf Wunsch ihres Vorgängers und Pfarrers Tobias Arni entschloss sie sich damals eine Woche vor den Wahlen, sich als Präsidentin zur Verfügung zu stellen. «Ich hatte sehr viel Respekt vor diesem Amt und habe in dieser kurzen Zeit gelernt, vor die Leute zu stehen und dabei das Miteinander innerhalb der Kirchenbehörde gespürt», sagt sie.
Wo genau sie hinzieht, will sie nicht verraten, sagt aber Folgendes: «Ich ziehe jetzt einmal um und kann mir aber gut vorstellen, allenfalls im kommenden Jahr wieder als Präsidentin zu kandidieren.»
Die Jahresrechnung 2022 wurde ohne Gegenstimme gutgeheissen. Sie weist bei verändertem Steuerfuss von neu 25 Prozent, einem Gesamtaufwand von 747’000 Franken und einem Gesamtertrag von 837’000 Franken einen Gewinn von 90’000 Franken aus. Somit schliesst die Rechnung um einen um 77’000 Franken höheren Ertragsüberschuss ab als budgetiert. (le)