Salenstein
Arenenberger Schlosspark feiert bei «Kaiserwetter» Eröffnung – zu Besuch ist auch Napoleon I

Der Arenenberger Schlosspark ist wiederhergestellt. Das wurde am Sonntag mit zahlreichen Gästen gebührend gefeiert. Sogar Napoleon I., dargestellt von Thomas Götz, ritt über die Serpentine hinauf zur «Prinzenbrücke».

Manuela Olgiati
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Eine illustre Gästeschar säumt die Wege von der Serpentine hinauf zur Festwiese.

Eine illustre Gästeschar säumt die Wege von der Serpentine hinauf zur Festwiese.

Bild: Michel Canonica

Ein historisches Denkmal als Gesamtkunstwerk. Die Einweihung des Arenenberger Schlossparks mit rund 280 Gästen am Sonntagmorgen ist emotional. Der Park Arenenberg war einst das Werk von Königin Hortense, Stieftochter von Napoleon I., und ihres Sohnes Prinz Louis Napoleon. Dann war er im Erdreich zugeschüttet.

Festansprachen richten Stiftungsrat und weitere Persönlichkeiten an die Festgemeinde. Es ist eine Rückschau von denkmalwürdigen über historische Zeitfenster. Die Verbindung dazu stellt der Weinfelder Komiker Thomas Götz als Napoleon I. dar.

Eine illustre Gästeschar säumt die Wege von der Serpentine hinauf zur Festwiese. Musikalisch umrahmen Startrompeter Dani Felber und Drummer Orlando Ribar die Einweihungsfeier des Arenenberger Schlossparks stimmig.

Auch der Kaiser selbst ist zu Gast

Der edle Ritt von Napoleon I. über die Serpentine hinauf zur «Prinzenbrücke» ist legendär. Auf der «Prinzenbrücke», beim öffentlichen Empfang unterhält sich Dominik Gügel, der Napoleonmuseums-Direktor, mit dem Kaiser, Schauspieler Thomas Götz. Dieser befiehlt mit strengen Worten, dazu weht eine leichte Brise.

Dominik Gügel, der Napoleonmuseums-Direktor, nimmt Kaiser Napoleon I., dargestellt von Thomas Götz, in Empfang.

Dominik Gügel, der Napoleonmuseums-Direktor, nimmt Kaiser Napoleon I., dargestellt von Thomas Götz, in Empfang.

Bild: Michel Canonica

Später beim Festakt auf der Wiese findet Stiftungsratspräsident Christof Baumann bei «Kaiserwetter» die richtigen Worte. Der Stiftungsrat Napoleon III, Ende 2001 gegründet, unterstützt kulturelle Aktivitäten im geschichtlichen Umfeld der Familie Bonaparte auf Schloss Arenenberg. Seit Sommer 2008 steht der zentrale Teil des Parkes der Bevölkerung zur Verfügung. Mit dem ganzen Park, also auch den östlichen Teil, zu restaurieren, näherte sich der Stiftungsrat, als das Geld zugesichert war.

Die Übergabe und Einweihung des Parks findet im Beisein von Regierungsrätin Monika Knill und Regierungsrat Walter Schönholzer statt. Der Kanton hat sich an den Kosten aus dem Lotteriefonds beteiligt. Der Kostenvoranschlag sei eingehalten, sagt Heier Lang, der Vizepräsident der Stiftung Napoleon III und Präsident der Baukommission. Auf rund 1,9 Millionen Franken beliefen sich die Gesamtkosten.

Knill blickt mit einer Erzählung von einem Sommerfest Napoleons auf das Gesellige. Schönholzer lobt das Gesamtkunstwerk und erhält von den Stiftungsräten ein lebendiges, eineinhalb Monate junges Lamm geschenkt.

Sie begannen, Luftschlösser zu bauen

Die Serpentine war zu Napoleons Zeiten eine wichtige Wegverbindung entlang der Dörfer an See und Rhein nach Konstanz. Baumann sagt: «Der Park war vergessen.» Durch einen Zufall bemerkte Heier Lang, dass der verwilderte Abhang etwas verbarg. Er drang auf einem kaum erkennbaren Weg in das Gestrüpp. Lang sagte: «Ich kraxelte über einem grossen Schatz.»

Heier Lang, der Vizepräsident der Stiftung Napoleon III und Präsident der Baukommission.

Heier Lang, der Vizepräsident der Stiftung Napoleon III und Präsident der Baukommission.

Bild: Manuela Olgiati

Museumsdirektor Dominik Gügel weihte ihn in diese verwunschene Welt ein. Die Männer begannen, «Luftschlösser» zu bauen. Doch erst 2017 wurde die Idee konkret. Der Regierungsrat stimmte dem Projekt 2019 zu. Die Revitalisierung und Bachöffnung des Dürrmühlibachs im Park bildeten eine Etappe des Hochwasserschutz- und Bachrenaturierungsprojektes Dürrmühlibach, welches durch die Gemeinden Salenstein und Ermatingen getragen und von Kanton und Bund zu einem Grossteil finanziell gestützt wurde. Lang lobt die Zusammenarbeit mit kompetenten Handwerkern.

Trompeter Dani Felber und Drummer Orlando Ribar, vorneweg Thomas Götz als Napoleon I. im Arenenberger Schlosspark.

Trompeter Dani Felber und Drummer Orlando Ribar, vorneweg Thomas Götz als Napoleon I. im Arenenberger Schlosspark.

Bild: Michel Canonica / TAGBLATT

Architekt Thomas Hasler von Staufer & Hasler Architekten, Frauenfeld spricht von sensiblen Gerätschaften, die es für den Aufbau der «Prinzenbrücke» brauchte. Und nun führen über zwei Abzweigungen von der Serpentine her Stege durch die enge Schlucht zu einer kleinen Kanzel unter die historische Brücke, von der aus das Wasserspiel erlebbar ist. Entlang des Wegesystems sind von Privaten gespendete Alleebäume gesetzt.

Arenenberg-Geschäftsführer Jack Rietiker verspricht, den Park mit seinem Team zu hegen und zu pflegen. Und ab sofort können Besucherinnen und Besucher hier die idyllische Aussicht auf den Untersee geniessen.