Baurecht
«Nach Hotelzimmern besteht Bedarf in Kreuzlingen»: Die Stadt will der CS-Anlagestiftung ein Landstück im Baurecht abgeben

Am Donnerstag entscheidet das Kreuzlinger Stadtparlament über einen Baurechtsvertrag. Der Stadtrat will, dass in der Nähe des Jachthafens eine grosse Überbauung samt Beherbergungsbetrieb realisiert werden kann.

Urs Brüschweiler
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Visualisierung des Projekts «Arche» an der Promenadenstrasse.

Visualisierung des Projekts «Arche» an der Promenadenstrasse.

Bild: zvg

«Das soll eine schöne Überbauung geben», sagt Stadtpräsident Thomas Niederberger. Es geht um das dreieckige Stück Bauland an der Promenadenstrasse. Die 5346 Quadratmeter in der Wohn- und Gewerbezone 50 und in einem rechtskräftigem Gestaltungsplan liegen hinter dem städtischen Werkhof und dem Seeradweg, unmittelbar in der Nähe des Bootshafen Seegarten.

Die Stadt Kreuzlingen beschloss 2020, die Parzelle Nr. 3178 auf den Markt zu bringen und hat sie im Frühsommer öffentlich ausgeschrieben. Nach Absprache mit dem Gemeinderat entschied man sich allerdings gegen einen Verkauf und suchte hingegen einen Baurechtsnehmer. Von den ursprünglich acht Bewerbungen wählte man nach mehreren Schritten das Projekt «Arche» der St. Galler Immobilienentwickerin Omera AG aus.

Investorin und Baurechtsnehmerin soll jedoch die Credit Suisse Anlagestiftung sein. «Die Einrichtung der beruflichen Vorsorge sei rechtlich unabhängig», betont der Stadtpräsident. Die Anlagestiftung sei vom Zusammenschluss der CS mit der UBS nicht direkt betroffen. Ob das Geschäft zustande kommt, entscheidet am Donnerstag das Kreuzlinger Stadtparlament, welches dem Baurechtsvertrag über 77 Jahre zustimmen muss.

Es soll rasch vorangehen

Die geplante Überbauung soll 36 Wohnungen beinhalten. Doch verschiedene und generationenübergreifende Nutzungen stehen im Fokus des Projekts. Das Gebäudeensemble mit durchgehender Tiefgarage soll vorwiegend dreigeschossig realisiert werden. Auch eine Kita und ein Hotel – Letzteres auf speziellen Wunsch der Stadt – sollen Platz finden.

Die Parzelle 3178 hinter dem städtischen Werkhof und in der Nähe des Bootshafens Seegarten.

Die Parzelle 3178 hinter dem städtischen Werkhof und in der Nähe des Bootshafens Seegarten.

Bild: Tobias Hug

«Es ist ein guter Standort für einen einfachen Beherbergungsbetrieb. Und in Kreuzlingen besteht erhöhter Bedarf nach Zimmern.» Das Hotel, derzeit als Self-Check-in-Betrieb mit 17 Doppelzimmern geplant, ist somit als Verpflichtung für die Bauherrschaft im Vertrag vorgesehen – für mindestens zehn Jahre nach Fertigstellung. Sollte sich der Bedarf nicht bestätigen, darf die Baurechtsnehmerin ab dann in Verhandlungen über eine Umnutzung treten.

Die Stadt Kreuzlingen hat sich zudem ausbedungen, dass es mit dem Projekt zügig vorangehen muss. Sechs Monate nach Eintragung des Baurechts im Grundbuch muss die Credit Suisse Anlagestiftung das Baugesuch einreichen. Und ab dem Zeitpunkt, wenn sie diese in Händen hält, muss die Baurechtsnehmerin innert eines Jahres mit dem Bau beginnen und spätestens innert 36 Monaten zu Ende führen.