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Anwohner der Grünauerstrasse stören sich an einer geplanten Umzonung in Horn. Die Gemeinde weist die Kritik zurück.
«Unnötige Aufzonungen? Nein Danke!» So steht es auf einem Flyer, der in den vergangenen Tagen in der Gemeinde Horn verteilt wurde. Dieser bezieht sich auf die Abstimmung des neuen Zonenplans am kommenden Dienstag während der Gemeindeversammlung.
Konkret geht es um sechs Parzellen an der Grünaustrasse. Diese sollen von einer zweistöckigen in eine dreistöckige Zone umgewandelt werden. Mit den Änderungen richtet sich die Gemeinde nach dem kantonalen Richtplan des Kanton Thurgaus, der eine Verdichtung nach Innen zum Ziel hat. Doch die Pläne stossen nicht bei allen auf Anklang.
Vier Familien aus der Grünaustrasse haben sich als IG-Horn zusammen geschlossen. Sie fürchten, dass durch die Umwandlung das Quartierbild leiden könnte. «Wir wollen eine nachhaltige Siedlungsentwicklung vorantreiben», sagt Daniel Leiser, einer der Initiatoren der IG-Horn.
«Bei der Art und Weise sind wir mit der Gemeinde aber nicht auf einer Wellenlänge.»
So sei verdichtetes Bauen in Horn auch ohne neue Aufzonungen in der Grünaustrasse möglich. Sie legten Einsprache ein, die vom Gemeinderat mit der Begründung der Innenverdichtung abgelehnt wurde.
Auch kritisieren die Gegner, dass die Gemeinde einen betroffenen Eigentümer nicht persönlich über die Aufzonung informiert hätte. «Während der ersten Informationsveranstaltung waren die Parzellen noch als W2-Zone gekennzeichnet», sagt Stefan Bischofberger, Mitinitiant der IG-Horn. «Nur per Zufall habe ich gesehen, dass diese nun als W3-Zone vorgesehen sind.» Nun hoffen sie, dass sich die Horner gegen den neuen Zonenplan aussprechen werden.
Bereits vor zehn Jahren gab es Pläne, dass Gebiet von der Feldstrasse bis zum Hornbach in eine W3-Zone umzuwandeln. Damals legten viele der betroffenen Eigentümer Einsprache ein und gewannen. Warum also der erneute Versuch, die Parzellen in eine W3-Zone umzuwandeln? «Im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung sind wir von Grundeigentümern darauf angesprochen worden, ob dies nicht möglich wäre», sagt Thomas Fehr, Gemeindepräsident von Horn.
«Zudem müssen wir jetzt planen.»
«Nach Einreichung des neuen Zonenplans sind für die nächsten zehn bis 15 Jahre keine Änderungen mehr möglich.» Doch man habe der Anfrage nicht einfach so stattgegeben. An einem Samstag sei der Gemeinderat durch das Dorf gegangen, und habe alle Gebiete in Augenschein genommen.
Derzeit steht auf einer der Parzellen in der Grünaustrasse eine grosse Scheune, die anderen sind mit teils dreistöckigen Häusern bebaut. «Eine Umzonung macht Sinn», sagt Andreas Hirzel, Gemeindeschreiber von Horn.
«Denn mit der Umwandlung ändert sich an der jetzigen Situation nichts.»
Scheune und Häuser würden in Länge und Höhe bereits einer W3-Zone entsprechen. Auch ist sich die Gemeinde sicher: Es wurde genügend informiert. Alle Änderungen seien einsehbar gewesen, doch ein wenig Interesse müsse jeder selbst mitbringen.