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Natur und Wasser haben am Hornbach mehr Platz bekommen. Mit der Sanierung des Bachlaufs sollen Überflutungen der Vergangenheit angehören. Beim Schwärzebach wartet die Gemeinde auf einen Entscheid.
Aufgeregt hüpft eine Bachstelze dem Lauf des Hornbachs entlang. Flora und Fauna haben in den vergangenen Monaten am Bach entlang der Kantonsgrenze mehr Platz bekommen. Bei einem Augenschein vor Ort sticht das grosszügige Bachbett hervor. Erfreut über die in Kürze abgeschlossene Sanierung des Hornbachs ist Thomas Fehr, der Gemeindepräsident von Horn. «Der Bachlauf sieht super aus und passt sich sehr gut in die Landschaft ein.»
Er ist zufrieden, dass die baulichen Massnahmen nun «nach so langer Zeit realisiert werden konnten». Wie notwendig die Verbreiterung des Hornbachs war, zeigte sich am 1. August. Erneut liess Starkregen den Wasserpegel anschwellen und der Bach trat vor der Bahnunterführung, bei der die Sanierungsarbeiten noch im Gange waren, über die Ufer. Die Hochwasser der vergangenen Jahre hätten die Sanierung des Bachs forciert, sagt Fehr.
«Wenn Anwohner zweimal innert kürzester Zeit den Keller voll Wasser und Schlamm haben, dann ist fertig lustig.»
Das jüngste Hochwasser im Sommer habe nicht nur die Dringlichkeit des Projekts unterstrichen, sondern auch finanzielle Auswirkungen, erklärt der Gemeindepräsident. Der Umbau des Hornbachs sei dadurch «etwas teurer geworden». 2,5 Millionen Franken seien budgetiert, bilanzieren könne man Mitte Dezember, wenn das Bauwerk vom Kanton abgenommen worden sei.
Die Sanierung des Bachs ist einzigartig: Involviert waren die Kantone Thurgau und St.Gallen, dazu die beiden Gemeinden Horn und Tübach, sowie die SBB. Man habe gut zusammengearbeitet, sagt Fehr. «Sehr kostspielig war der von den SBB gebaute Bachdurchlass unter der Bahnlinie zwischen Rorschach und Romanshorn.»
Nun präsentiert sich der Hornbach als naturnaher Lebensraum. Treppenstufen erlauben Fischen die Besiedlung des Bachs, weiter oben wurden Bäume gepflanzt. Sie sollen dereinst entlang des Bachs Spalier stehen.
Während sich die Bauarbeiten am Hornbach auf der Zielgeraden befinden, ist beim Schwärzebach zwar bereits der Durchlass beim Bahntrassee gebaut. Doch aktuell ruhen die Arbeiten bis Februar. Dann erfolgt die Unterquerung der Eisenbahnstrasse. Die Sanierung dränge sich aber auch hier auf, denn bei Hochwassern verstopfe der Bach und trete über die Ufer, sagt Thomas Fehr. «Die weiteren Schritte hängen davon ab, wie der Verlauf des Schwärzebachs durch das Raduner-Areal geplant wird.» Aktuell stecke man in Verhandlungen mit den Grundeigentümern.
Erst wenn der ganze Verlauf des Schwärzebachs geklärt sei, könne der Bau voranschreiten. Der neue Wasserdurchlass 50 Meter westlich vom alten, bleibt so vorerst ohne Anschluss. Fehr rechnet damit, dass die Fragen des Bachlaufs im ersten Halbjahr 2019 geklärt werden können. Bis zur Strasse hin sei das Bachprojekt jetzt schon klar und von allen Involvierten akzeptiert. Auch die Gespräche mit dem WWF, der ein sinnvolles, ökologisches Bachprojekt wolle, seien gut verlaufen.