Startseite
Ostschweiz
Stadt Frauenfeld
Im Mai 2022 hat sich das Frauenfelder Stimmvolk gegen eine autofreie Altstadt entschieden. Jetzt geht es an die Umsetzung des bewilligten Rahmenkredits über 11,3 Millionen Franken für die Aufwertung der Strassenräume im Zentrum. Die Lokalredaktion verschafft einen Überblick, was beim viel diskutierten Thema Verkehr in den letzten Jahren in Frauenfeld schon alles passiert ist.
Inhaltsverzeichnis
Folgende Vorhaben zur Entlastung des Frauenfelder Verkehrsproblems konnten nicht realisiert werden. 1970 die Umfahrungsvarianten Häberlin-, Talacker-, Reutenen-, Ringstrasse und Ostumfahrung, 1978 die Umfahrungsvarianten Häberlin-, Murguferstrasse, neuer Murgübergang Bleiche, Durchstich Ring-/ Zeughausstrasse, Südumfahrung und Breitenstrasse, und 1997 die Verlängerung der Breiten- bis zur Thurstrasse.
Der Stadtrat erteilt den Auftrag für ein «Realisierungsprogramm Stadtentwicklung».
Die Regionalplanungsgruppe (RPG) Frauenfeld gibt das Agglomerationsprogramm Frauenfeld ein, das die Abstimmung von Siedlung und Verkehr bezweckt und eine konsequente Abstimmung der Verkehrsentwicklung auf die Siedlungs- und Wirtschaftsstrukturen fordert.
Mit einem Nein-Stimmen-Anteil von 51,6 Prozent lehnten die Frauenfelder Stimmberechtigten den Kredit von 11,5 Millionen Franken für das Projekt «F21-Entlastung Stadtzentrum» ab. Für die restlichen Kosten von rund 38 Millionen Franken für das Projekt mit einer mehrheitlich untertunnelten zentrumsnahen Entlastungsstrasse vom Murgplatz bei der Rebstrasse bis zur St.Gallerstrasse wären Bund und Kanton aufgekommen. Der Abstimmung vorausgegangen war ein turbulenter Abstimmungskampf.
Stadt und Kanton informieren, dass der Bund den Bau eines Entlastungstunnels vom Messenriet bis Aumühle in einem Richtungsentscheid herabstuft und sich vor 2035 nicht finanziell an den Kosten beteiligt.
Stadt und Kanton legen nach einer Machbarkeitsstudie sieben Varianten für eine kleinräumige Stadtentlastung vor, inklusive der von der Stadt favorisierten Variante 20 mit einem Tunnel vom Marktplatz bis zum Schweizerhofkreisel.
Die öffentliche Vernehmlassung zeigt, dass die Bevölkerung zwar hinter einer Stadtentlastung steht, allerdings der favorisierten Variante 20 kritisch gegenübersteht – vor allem wegen der hohen Kosten. Deshalb rückt unter anderem auf Forderung von Chrampfe & Hirne (CH) nebst der Variante 20 auch «Null Plus» mit flankierenden Massnahmen in den Fokus.
Der Gemeinderat hat den Projektierungskredit über 600’000 Franken für die zentrumsnahe Stadtentlastung (SEF) bewilligt.
Die Agglomeration Frauenfeld bewirbt sich mit einem neuen Konzept um Bundesgelder. Die Stadt kündigt die Volksabstimmung für flankierende Massnahmen an. Gleichzeitig rückt die SEF in den Hintergrund, weil der Stadtrat den Bau eines innerstädtischen Tunnels ohne Bundesgelder als unrealistisch ansieht.
Die Abstimmung zur Klärung der verkehrlichen Infrastrukturprojekte kommt erst 2022 vors Volk. An den einzelnen Projekten im präsentierten Gesamtbild 2040 der Agglomeration Frauenfeld ändert die Verzögerung jedoch nichts.
Der Stadtrat informiert über die Botschaft «Aufwertung Strassenräume Innenstadt und Grundsatzfrage ‹Altstadt autofrei?›», worüber Gemeinderat und Volk befinden sollen. Der Gemeinderat entscheidet Mitte Februar, das Stimmvolk voraussichtlich Mitte Mai.
Der Gemeinderat hat sich grossmehrheitlich (34 Ja, 2 Nein) dazu durchgerungen, dass die Bevölkerung am 15. Mai an der Urne über die umstrittene Grundsatzfrage «Altstadt autofrei?» entscheiden kann. Ebenso grossmehrheitliche Unterstützung vom Rat (35 Ja, 1 Nein) erhielt der Bruttorahmenkredit über 11,3 Millionen Franken zur Aufwertung der Strassenräume in der Innenstadt.
An der Urnenabstimmung vom 15. Mai 2022 hat das Frauenfelder Stimmvolk Nein zur autofreien Altstadt gesagt, den Rahmenkredit für die Aufwertung der Innenstadt-Strassenräume dafür genehmigt. 3003 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben die Grundsatzfrage zur autofreien Altstadt mit Ja beantwortet. Aber 4574 haben Nein auf den Stimmzettel geschrieben. Das entspricht einem Nein-Stimmen-Anteil von 60,4 Prozent. Mit 4252 Ja- zu 3115 Nein-Stimmen dagegen hat der Souverän den Brutto-Rahmenkredit zur Aufwertung der Strassenräume in der Innenstadt von 11,3 Millionen Franken bewilligt: Das entspricht einem Ja-Anteil von 57,7 Prozent.
Unter der Leitung des neuen Stadtingenieurs Sascha Bundi startet die Stadt Frauenfeld ein mehrstufiges Mitwirkungsverfahren, um nach dem bewilligten Rahmenkredit Aufwertung Strassenräume Innenstadt von 11,3 Millionen Franken die Meinung der Bevölkerung abzuholen. Das passiert in mehreren Stufen bis zur Auflage und zum Bau einzelner Projekt auf den sechs Strassenabschnitten Altstadt/Freiestrasse, Rathausplatz, Promenade, Vorstadt, Ring- und Rheinstrasse. In einer ersten Phase holt die Stadt die Meinung mit einem Pop-up-Labor, mit zusätzlichen Krizzelboxen und einer Onlineplattform ab.