Feierlich: Die beiden Landeskirchen hatten am Samstagabend in Frauenfeld zur traditionsreichen Nacht der Lichter eingeladen. Der Anlass in der evangelischen Stadtkirche lehnt sich an das Taizé-Gedankengut an.
Festlich erhellt, aber mitnichten grell erleuchtet: So präsentierte sich die evangelische Stadtkirche am Samstag kurz vor acht Uhr abends an der ökumenischen Nacht der Lichter. Auch war das Gotteshaus praktisch bis auf den letzten Platz belegt, als die Gemeinschaft sich zum Abendgebet, zum Gottesdienst in Verbundenheit mit Taizé, einfand. Während einer ganzen Stunde wurde fast durchgehend– nur kurz unterbrochen von mehrsprachigen Lesungen, Momenten der Stille und einem gemeinsam gesprochenen Vaterunser – gesungen.
«Bei Gott bin ich geborgen», «In ressurectione tua Christe», «De noche» oder auch «I dere Nacht verlang ich nach dir, oh Gott»: So klang es, begleitet und unterstützt von Band und Vorsängerinnen und Vorsängern, durchs sakrale Gemäuer. Zuerst zaghaft, dann kräftiger und schliesslich auch schön rhythmisch, bis es am Ende, nach der x-ten Wiederholung, wie ein schönes, inniglich gesungenes Gotteslob klang, das auch nach dem Verebben des Liedes weiterhin im Herzen nachhallte.
Mit der «Nacht der Lichter» wurden alle Menschen von den Organisatoren, den beiden Landeskirchen, eingeladen, sich auf den «gemeinsamen Pilgerweg des Vertrauens» einzulassen, der vom kleinen französischen Dorf Taizé ausgeht. Und genau diesen Weg – oder war es vielleicht doch auch ein ganz anderer? – konnten die Suchenden auf ihrem Weg zu Gott draussen im «Suure Winkel» andächtig abschreiten. War doch dort auch in diesem Jahr ein aus über 400 grossen Teelichtern bestehendes Labyrinth aufgestellt worden.
Auch der Wind spielte in diesem Jahr mit – und blies nur wenige der Kerzen aus. «Das haben wir auch schon ganz anders erlebt», erklärte eine Helferin, derweil sie ein Wachslicht erneut anzündete – und ein Licht in der Dunkelheit schenkte.