Glosse
Lieber schlucken statt spucken: Damit kennen sich die Damen und Herren Stadträte in Frauenfeld bestens aus

Murgspritzer-Kolumne über den kriegstreibenden Wladimir Putin, saftige Burger und höhere Stromrechnungen. Und was das mit der Steuerfusserhöhung der Stadt Frauenfeld, mit spuckenden Menschen und den E-Maileingängen der Stadtratsmitglieder zu tun hat.

Samuel Koch
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Kinder Spucken für einen Coronatest.

Kinder Spucken für einen Coronatest.

Bild: Nicole Nars-Zimmer

Es sieht richtig düster aus, zappenduster. Ukraine-Krieg wegen eines verrückten Putin. «Mad Vlado» tritt die Energiekrise los, die Weltmärkte spielen verrückt. Da kostet ein Gipfeli beim Beck des Vertrauens plötzlich einen Zwanziger mehr, für den saftigen Burger bei der Lieblingstheke sind plötzlich 50 Rappen mehr fällig. Und über die Stromrechnungen fangen wir jetzt gar nicht erst an zu jammern.

Der Stadtrat denkt sich: Was die können, beherrschen wir schon lange. Steuern rauf, um satte drei Prozentpunkte. Für Fräuli & Leuli geht’s jetzt also auch bei der Steuerrechnung noch mehr ans «Läbtige». Immerhin: Im Gegensatz zum Kreml-Chef hegen «Crazy Stoki» und seine Damen und Herren im Stadtrat hehre Pläne, wollen sie doch den Finanzhaushalt zurück ins Gleichgewicht bringen. Da nimmt man gar tobende Gemeinderatsmitglieder in Kauf.

Pha, auf die paar Franken mehr kommt es nicht mehr an. Schlucken wir auch noch, diese Kröte! Und will sie nicht runter, schütten wir Glühwein nach. Viel schlimmer ist spucken, wie das Menschen auf der Strasse tagtäglich tun. Igitt! Mit Schlucken kennt sich gar Vlado aus angesichts der wohlverdienten Hasstiraden. Mal schauen, wie es den Stadträten ergeht. Sicher ist, sie sind sich bestens gewohnt zu schlucken. Dafür braucht man nicht mal Zugang zu ihren Maileingängen.