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Ostschweiz
Stadt Frauenfeld
Murgspritzer: Wer den 11.11. auslässt, riskiert viel. Das gibt TZ-Redaktor Mathias Frei zu bedenken – und stellt Mutmassungen an, ob schon wieder ein Pfarrer Frauenfelder Stadtpräsident wird, aber nicht Anders Stokholm.
Was war denn da los? 11.11. steht auf dem Abreisskalender – und der gesamte Stadtrat glänzt mit Abwesenheit an der Bekanntgabe des Frauenfelder Fasnachtsmottos. Man würde nicht meinen, dass nächsten Frühling Stadtratswahlen anstehen. Dabei stellen sich vier von fünf Stadtratsmitgliedern der Wiederwahl. Da kann es doch eigentlich nie schaden, in den richtigen Kreisen sein Gesicht zu zeigen. Soll mir dann also keine und keiner heulen, wenn die Narren nach dem Fasnachtsdienstag einfach bleiben und das Rathaus besetzen.
Das wäre mal was: Hausbesetzer in Frauenfeld. Kennt man ja sonst nur aus Zürich. Da kann dann der Stadtrat grad im Home-Office bleiben. Und für die Stadtratssitzungen kann man sich ja auch extern irgendwo einmieten. In Frauenfelds Schulhäusern soll es geräumige Turnhallen-Geräteräume geben, heisst es. Nach Legislaturende kann sich unsere Stadtregierung dann als Seeleute verdingen. Ahoi, das Fernweh ruft. Und wenn man abgewählt ist, bleibt einem ja genug Zeit fürs Reisen. Umso besser als der Stadtrat macht es der höchste Frauenfelder, Gemeinderatspräsident Samuel Kienast. Als Pfarrer weiss er, dass man die Narren bei der Stange halten muss. Sonst kommen sie dann irgendwann nicht mehr in die Kirche. Darum hat sich Kienast auch am Freitagabend bei Frauenfelds Fasnächtlern gezeigt. Und wer weiss, welche weiteren Ambitionen Kienast nach den Narren noch hat. Er wäre ja nicht der erste Pfarrer im Rathaus.