Gesellschaft
Keine Entsorgungsstellen: Vermehrt achtloser Umgang mit den offenen Bücherschränken in Frauenfeld

In der Stadt Frauenfeld gibt es vier offene Bücherschränke. Es gilt, dass jede Person ein bis drei Bücher deponieren kann. In einem Zustand, in dem man die Bücher auch verschenken würde. Denn Unachtsamkeit diesbezüglich ist in letzter Zeit ein Problem.

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Marianne Heusser (links) und Marietta Wiederkehr (rechts) in einem der vier Frauenfelder Bücherschränke.

Marianne Heusser (links) und Marietta Wiederkehr (rechts) in einem der vier Frauenfelder Bücherschränke.

Bild: PD

Die Stadt Frauenfeld betreibt vier offene Bücherschränke, die an sieben Tagen pro Woche rund um die Uhr geöffnet sind. Sinn und Zweck dieser Kleinstbibliotheken ist es, Bücher zu teilen und anderen Personen zugänglich zu machen. Doch zuletzt kommet es vermehrt vor, dass weit mehr als drei Bücher pro Person achtlos deponiert oder gar volle Tragtaschen hineingestellt werden, die man besser direkt entsorgt hätte.

Sechs sogenannte Patinnen und Paten kümmern sich ehrenamtlich um die Bücherschränke. Die zusätzliche Arbeit, wie etwa das Entsorgen der Bücher, bleibt an ihnen hängen. Marianne Heusser und Marietta Wiederkehr kümmern sich um den Bücherschrank im Quartier Huben. Sie wünschen sich einen sorgfältigen Umgang mit den Büchern und sind sich einig:

«Man soll hier drin so Ordnung halten, wie man es Zuhause auch gerne hätte.»

Erinnerung an die Regeln

Heusser und Wiederkehr besuchen den Bücherschrank abwechslungsweise zweimal pro Woche. Wiederkehr sagt: «Ich stecke meine Nase auch mal in Bücher, die ich in einer Bibliothek nicht aufschlagen würde.» Die beiden Frauen sortieren Bücher aus oder stellen sie in das richtige Fach. Aber auch wenn es manchmal gilt, unpassende oder kaputte Bücher zu entsorgen, überwiegen die guten Erfahrungen: «Manchmal räumt eine unbekannte Person die Regale hier auf, was uns sehr freut.»

Die Bücherschränke befinden sich beim Coop Bleiche, am Schaffhauserplatz, an der Kreuzung Zürcherstrasse und Oberkirchstrasse und bei der alten Bushaltestelle des Kantonsspitals. Damit das Angebot der offenen Bücherschränke bestehen bleiben kann, bittet die Stadt Frauenfeld die Benutzerinnen und Benutzer der kleinen Bibliotheken, sich an die Regeln zu halten: Es sollen nur ein bis drei Bücher gebracht werden – und zwar solche, die man so auch einer Freundin oder einem Freund weiterverschenken würde. (red)