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Ostschweiz
Stadt Frauenfeld
Der Plättli-Zoo Frauenfeld bricht seine über 100 Jahre alte Scheune ab und errichtet gleichenorts ein neues Betriebsgebäude mit Garderoben, Lagerräumen, Büros und einer Wohnung. Zoo-Direktor Walter Mauerhofer gibt Auskunft und sagt: «Wir haben gespart.»
Der Berberlöwe Louis, die Kamele oder die Wallabys merken nichts. Sie begeistern Tag für Tag Hunderte Besucherinnen und Besucher von Jung bis Alt. Die Gäste des Plättli-Zoos können die Pläne der Verantwortlichen nur erahnen, wenn sie zwischen Parkplatz und Eingang aufs Gebäude der alten Scheune blicken, wo die öffentlichen WCs untergebracht sind. Auf dem Dach zeigen Bauvisiere an, was an der Hertenstrasse 41 in Frauenfeld bald baulich vor sich geht.
Die alte Scheune mit Baujahr 1907 soll einem neuen Betriebsgebäude weichen, wie Zoo-Direktor Walter Mauerhofer vor Ort erzählt, der mit seiner Familie den Plättli-Zoo Ende der 50er-Jahre gründete. Er sagt:
«Wir müssen etwas machen, in den Zoo investieren, ihn modernisieren.»
Die Baubewilligung hat die Stadt Frauenfeld vergangene Woche erteilt, wie den Mitteilungen aus dem Stadtrat zu entnehmen ist. Insgesamt investiert der Zoo 1,8 Millionen Franken in das neue Betriebsgebäude, das bis auf das bestehende Erdgeschoss mit WC-Anlagen und einem Aufenthaltsraum fürs Personal komplett neu entsteht. Die darüberliegende Scheune wird komplett abgebrochen, ebenso der Zwischentrakt hinüber zum Schlachthaus, wo der stellvertretende Zooleiter Christoph Wüst lebendige Tiere gerade für Tierfutter für die Zootiere getötet hat.
Das Bedürfnis für Wohnraum hegt Mauerhofer mit seinem Team auch in den Plänen fürs neue Betriebsgebäude, welches den Wohnraum mit einer bestehenden 2,5-Zimmer-Wohnung über dem Restaurant erweitern soll. Im Dachgeschoss des neuen Betriebsgebäudes entsteht eine 4,5-Zimmer-Wohnung mit Dachterrasse für die Leitung des Zoo- oder Restaurantbetriebs. Im Zoo ist die Nachfolge mit Christoph Wüst aufgegleist. Die Gastronomie übernimmt von Elisabeth Engeler, Mauerhofers Schwester, deren Tochter Nicole Engeler. Es sei unerlässlich, auf dem Gelände wohnen zu können, meint Mauerhofer und ergänzt:
«Für die Sicherheit der Tiere ist eine Betreuung und rasches Handeln bei Notfällen wichtig.»
Dazu hat der Plättli-Zoo erst vor kurzem eine Übung durchgeführt, um für den Zoo-Notfall gerüstet zu sein. Das teilten die Verantwortlichen auf ihrer Facebook-Seite mit.
In einem neuen Untergeschoss sind Garderoben und ein Technikraum geplant, ebenerdig Futter- und Lagerräume. Im Obergeschoss entstehen weitere Büro- und Lagerräume für den Zoo-Betrieb. In der alten Scheune ist auch schon Heu und Stroh untergebracht, aber der Transport sei darin mittlerweile nicht mehr zeitgemäss möglich, sagt Mauerhofer, der noch fast täglich im Betrieb mitarbeitet, auch mit den bereits aufgegleisten Nachfolgern. Er sagt:
«Das Feuer brennt noch für den Zoo, mal muss man etwas flicken, mal etwas handwerken.»
Die Coronapandemie hat dem Zoo zugesetzt, seither läuft es aber wieder gut, «noch besser als vor Corona», meint Mauerhofer. Der Plättli-Zoo blickt auf einem super Saisonstart zurück, trockenes Wetter wie in den letzten Monaten sei hervorragend. Über Umsatzzahlen will Mauerhofer aber nicht sprechen. «Das geht niemanden etwas an», sagt er. Auf die Frage, wie der Plättli-Zoo 1,8 Millionen Franken investieren kann, antwortet er: «Wir haben gut gearbeitet und gespart.»