Gewandelt auf Schloss Grünenstein

BALGACH. Seit Kurzem steht der neue Pavillon im Wald oberhalb des Balgacher Schlosses. Damit ist die Revitalisierung von «Grünenstein» abgeschlossen. Dies feierten am Samstag die Besitzer der Liegenschaft mit all denen, die zum Gelingen beigetragen hatten.

Kurt Latzer
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Den vor 200 Jahren verstorbenen Jacob Laurenz Custer mimte Schauspieler Oliver Kühn zur Freude der Gäste.

Den vor 200 Jahren verstorbenen Jacob Laurenz Custer mimte Schauspieler Oliver Kühn zur Freude der Gäste.

Zahlreiche Gäste, darunter Regierungsrat Marin Klöti, die Balgacher Gemeinderätin Silvia Troxler, Stephan Rausch, Vorstandsmitglied Heimatschutz Schweiz, und Pierre Hatz, Denkmalpfleger Kanton St. Gallen, folgten der Einladung zum «Lustwandeln in Schloss und Park». Auch der vor 200 Jahren verstorbene Schlossherr und Wohltäter Jacob Laurenz Custer schlenderte mit den Besucherinnen und Besuchern durch die Schlossanlagen.

Geschichte und Geschichten

In seine Rolle schlüpfte der Schauspieler Oliver Kühn. Er hatte die Geschichte des Schlossherrn und des Schlosses so gut einstudiert, dass er zum Amüsement der Gäste immer und überall über Details Auskunft geben konnte. Ein ständiges Kommen und Gehen: Die weit über 100 Besucher genossen die eigens für sie eingerichteten Stationen. So etwa die «Philosophen-Grat-Wanderung», das «Geschichts-Archiv-Wissen» mit kulturellen und poetischen Ereignissen auf dem Weg vom Waldpavillon und Schlossweiher, oder das «Reich des Froschkönigs» beim Weiher. Verkleidet als Froschkönig erzählte dort Mo Keist aus Widnau verschiedenste Geschichten. Im Barockgarten erwartete die Gäste ein weiterer Höhepunkt: Sina Semadeni, Schriftstellerin und Autorin von Tatort Schloss Grünenstein, erzählte Anekdoten und Gesichten. Während Metti Fuchs für romantische Klänge aus dem Bariton sorgte, konnten die Besucherinnen und Besucher etwas Marktleben im Schlosshof geniessen, mit verschiedensten Degustationen.

Kleinod ohne Zutrittsverbot

Lobende Worte für die bei der Revitalisierung des Schlosses geleistete Arbeit und die Tatsache, dass «Grünenstein» öffentlich zugänglich ist, richteten Regierungsrat Martin Klöti und die Balgacher Gemeindepräsidentin Silvia Troxler an die Gäste. «Es ist ein grosses Vermächtnis, an so einem Ort verweilen zu dürfen und nicht aussen, mit <Betreten verboten>», meinte Klöti. Er freue sich über solche Orte, die mit Sachverstand und Herzblut aus dem Dornröschenschlaf erweckt worden seien. Überhaupt sei diese Schlossanlage eine der schönsten im Kanton St. Gallen.

Wie er gratulierte auch Silvia Troxler den heutigen Besitzern der Schloss-Liegenschaft für deren Engagement. «Lust auf unterschiedliche Art erleben, dazu braucht es alle Sinne», sagte Troxler. Dafür eigne sich die Schlossanlage besonders. «Die Besitzer haben sich dem Wandel der Gesellschaft angepasst und die Schlossanlagen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht», lobte die Gemeindepräsidentin, «es ist ein Denkmal, ein Kulturgut mit Erlebnisqualität.»

Die Liegenschaft befindet sich im Besitz der Gut Grünenstein AG. Dahinter stehen Nachfahren des prominenten Schlossbesitzers Jacob Laurenz Custer (1755 bis 1828) und Nachfahren von Fridolin Schindler, der die Burg 1781 zum Schloss umbaute.

Weit über 100 Besucherinnen und Besucher nutzten das schöne Wetter für einen Besuch auf «Grünenstein». (Bilder: Kurt Latzer)

Weit über 100 Besucherinnen und Besucher nutzten das schöne Wetter für einen Besuch auf «Grünenstein». (Bilder: Kurt Latzer)

Die Krimiautorin Sina Semadeni las im Barockgarten des Schlosses; die Balgacher Gemeindepräsidentin Silvia Troxler würdigte das Engagement aller am Projekt Schloss Grünenstein beteiligter Personen.

Die Krimiautorin Sina Semadeni las im Barockgarten des Schlosses; die Balgacher Gemeindepräsidentin Silvia Troxler würdigte das Engagement aller am Projekt Schloss Grünenstein beteiligter Personen.

Zu Gast war auch Regierungsrat Martin Klöti (3. v. l.), der die gelungene Revitalisierung des Schlosses ebenso lobte wie Lorenzo Custer (rechts), Nachfahre des Wohltäters Jacob Laurenz Custer.

Zu Gast war auch Regierungsrat Martin Klöti (3. v. l.), der die gelungene Revitalisierung des Schlosses ebenso lobte wie Lorenzo Custer (rechts), Nachfahre des Wohltäters Jacob Laurenz Custer.