Altstätten
Sie können auch Tragödie: Jugendliche präsentieren auf der Bühne Emotionen und Alltagsthemen

«Achtung – fertig – Theater!», hiess es am Freitag im Diogenes-Theater. Die Jugendtheatergruppe feierte Premiere mit ihrem Stück «The Secret Life Show». Ein Stück mit einem Ende, das so kaum jemand erwartet hat.

Nina Hagmann
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Im Stück ging es um Themen, die die heutige Jugend beschäftigen. Zum Beispiel um die Selbstinszenierung in sozialen Medien und die Probleme, die sich daraus ergeben können.

Im Stück ging es um Themen, die die heutige Jugend beschäftigen. Zum Beispiel um die Selbstinszenierung in sozialen Medien und die Probleme, die sich daraus ergeben können.

Bild: Nina Hagmann

Das Publikum wurde von Denay Meile als exzen­trische Moderatorin der Fern­sehsendung «The Secret Life Show» begrüsst. Danach stellten die sechs jungen Schauspielerinnen und Schauspieler mit wenigen Kulissen Szenen dar, in denen es um Trauer, Wut und Freude ging. Alle diese Szenen wurden dem Leben von Arabella entnommen, der Hauptfigur, gespielt von Sophie Baumberger. Das Stück wurde auf Schwiizerdütsch in gängig jugendlicher Sprache aufgeführt.

Mit ihrem Stück themati­sierten die Jugendlichen nicht nur Emotionen, sondern auch Themen, die die heutige Jugend beschäftigen. So startete die Hauptperson Arabella beispielsweise einen Youtube-Channel und hatte mit Mobbing zu kämpfen, erfuhr aber auch Unterstützung und fand eine neue Freundin. Das Theater führte jedoch nach gut einer halben Stunde zu einem Ende, wie es das Publikum kaum erwartet haben dürfte. Die Hauptfigur starb nämlich.

Mal etwas anderes als immer nur Happy Ends

«Dass wir dieses Jahr ein etwas dramatischeres Stück aufführen, war mein Input», sagt dazu Tobja Schwarz: «Ich fand, wir könnten mal etwas anderes machen als immer nur Happy Ends.»

Der Altstätter spielt schon seit der dritten Klasse in der Diogenes-Theatergruppe «Montagsmaler» für jüngere Kinder, nun in jener für die Oberstufe. Er und seine fünf Mitdarstellerinnen arbeiteten seit Herbst an dem Stück. Dabei wurden sie unterstützt von Theaterpädagogin Anja Venter.

Im «Diogenes» spielen die Jugendlichen nicht nur, sie entwickeln das Stück auch: «Wir konnten unsere eigenen Ideen und Vorschläge bringen, die Anja dann weitergesponnen hat. So haben wir immer weitergemacht und Dinge wieder und wieder geändert, bis daraus ein Stück entstanden ist», erzählt Luisa Spirig aus Diepoldsau. Sie hat schon immer gerne das Stadttheater in St.Gallen besucht und kann sich vorstellen, die Schauspielerei später als Beruf auszuüben. Spirig verrät, dass trotz vielem Üben während der Aufführung immer wieder einige Sätze und kleinere Szenen improvisiert werden. Mitdarstellerin Denay lacht und stimmt zu: «Auf der Bühne kommen einem immer noch Dinge in den Sinn, die man dazu einbauen könnte.»

Melissa Kast und Lisa Spitzer aus Widnau sind wie Luisa erst seit einem Jahr dabei und haben von der Theatergruppe über die Schule erfahren. Sie besuchen die gleiche Klasse. Vorgestellt hat ihnen die Theatergruppe ihre jetzige Theatergruppenleiterin Anja Venter.

Nach der Premiere vom Freitagabend wurde das Stück gleich am folgenden Tag in einer Vorstellung vor dem Mittag noch ein zweites Mal aufgeführt.