Silvan Lüchinger schreibt in seiner Kolumne Lü über die vergangene Woche und fasst zusammen, was ihm dabei ins Auge gestochen ist.
Nach SP-Frau Barbara Gysi hat auch SVP-Vertreterin Esther Friedli ihre Ambitionen auf den Ständeratssitz von Paul Rechsteiner angemeldet. «Es kommt zum St.Galler Duell», titelt daraufhin eine Online-Zeitung. – Dem ist tatsächlich so. An den St.Galler Ständeratswahlen dürfen keine fremden Fötzel mitmachen.
«Viel achtlos weggeworfener Plastikabfall.» – Wer Plastik achtsam wegwirft, handelt nicht besser.
«3,6 Meter hohe Decken mit Stuckaturen.» – Wie hoch müssen da erst die Räume sein.
«Auf die Frage an Ivy, Jay und Lenny, was die Olma ihnen bedeutet, sind die Kinder sich schnell einig: Bahnen fahren, Büxen werfen, shoppen und Glace schlecken.» – Das sind zylindrische Behälter aus Blech, früher auch Büchsen genannt.
«Nuhiu erlöst die Altacher nach einer turbolenten Partie in der Nachspielzeit.» – Zum Glück gibt’s den Torbulader.
«Anita Läderach mit einem Teil ihrer Hunde.» – Kopf, Schwanz oder Mittelstück?
«Ich kann die vorhergehenden Rezessionen fast ausnahmslos bestätigen.» – Kurz, knapp, klar – so müssen Rezensionen sein.
«Am Tag vor den Gesprächen zur Regierungsbildung war die Spannung unter den Koalitionspartnern so miserabel wie nie…» – Das gibt Stimmung.
«Falls sie die Wahl gewinnen sollte, wäre sie zwei Jahre lang das Aushängeschild der häufigsten Schweizer Rinderrasse.» – Die neue Braunviehkönigin darf trotzdem nicht Kuh genannt werden.
Der Jungsozialist Lukas Spichiger will den Cervelat markenrechtlich schützen lassen. Gelingt ihm das, darf ihn niemand mehr ungestraft einen Cervelat-Promi nennen.
Wegen eines Defekts fällt die Bodenseefähre Euregia wochenlang aus. Daher gibt es nur noch alle zwei Stunden eine Fährverbindung zwischen Romanshorn und Friedrichshafen. Damit hat sich auch die Schifffahrt dem distanzierten Verhältnis zwischen der Schweiz und Europa angepasst.
Archäologen haben in Jerusalem eine Inschrift mit dem Namen des Berners Adrian von Bubenberg gefunden. Der berühmte Verteidiger von Murten habe sich während seiner Pilgerreise 1466 mit einem Graffiti verewigt, teilte die israelische Altertumsbehörde mit. Eine Inschrift unmittelbar daneben ist noch nicht vollständig entziffert. Es dürfte sich aber um Wilhelm Tell handeln.