Für das 25-Jahr-Jubiläum der Politischen Gemeinde Uesslingen-Buch ist es mittlerweile zu spät. Trotzdem wird dieses Wochenende gefeiert und zwar im Weiler Trüttlikon. Das OK will Erlebnisse schaffen. Mit zwei Tagen Fest, einem lokalen Markt und Festbeizli im pittoresken Dorfbild soll das gelingen.
45 Leute wohnen in Trüttlikon, vom einen Ende des Weilers, der auf Gemeindegebiet von Uesslingen-Buch liegt, zum anderen läuft man keine zwei Minuten. Normalerweise ist es dort beschaulich – aber definitiv nicht dieses Wochenende. Denn das «Summer-Fäscht am Iselisbärg» steht an. Am Freitag startet um 17 Uhr der Festbetrieb, am Samstag ist von 10 bis 20 Uhr Markt. Danach geht das Fest weiter, sicher bis in alle Nacht.
Für das Fest von Freitag und Samstag, 19. und 20. August, wird Trüttlikon für den Verkehr gesperrt. Die Postautohaltestelle Trüttlikon bleibt aber bedient. Am Freitag öffnen die Festbeizen um 17 Uhr. Am Samstag startet der Markt um 10 Uhr und geht bis 20 Uhr. Danach geht es in den Festbeizen und Bars rund. Das Angebot ist mit fast 40 Vereinen und Gewerbebetrieben vielfältig. Ein lokaler Schmid präsentiert sein Handwerk, es gibt Showschnitzen mit der Motorsäge oder spielerisches Bauen. Die Musikgesellschaft spielt ein Platzkonzert, und die lokalen Winzer präsentieren sich. (ma)
Uesslingen-Buch hat schon lange nicht mehr ausgiebig gefestet. Im Jahr 2014 kam der «Donnschtig-Jass» von SRF nach Buch. Da waren in der Organisation viele Vereine aus der Gemeinde dabei. Und zehn Jahre zuvor fand das Kantonalschwingfest in Uesslingen statt. Zwischenzeitlich wurden lediglich grössere Vereinsjubiläen gefeiert. Es wäre also wieder mal an der Zeit für ein grosses Fest. Gemeinderat Matthias Tschanz sagt:
«Am 1. Januar 1995 haben sich die beiden Ortsgemeinden Uesslingen und Buch zur heutigen politischen Gemeinde zusammengeschlossen.»
So kam 2019 die Idee auf, das 25-Jahr-Jubiläum im Jahr 2020 gebührend zu feiern. Der Gemeinderat setzte das Datum für das Jubiläumsfest auf 11./12. September 2020 fest. Das OK war gebildet, vieles war schon aufgegleist. Doch dann kam die Coronapandemie dazwischen.
Matthias Tschanz ist im Gemeinderat unter anderem für die Kultur zuständig und amtete deshalb als OK-Präsident des Jubiläumsfests. Im vergangenen Jahr kam im OK die Idee auf, die Planungen für ein Fest wieder aufzunehmen – jedoch ohne den Hintergrund des Jubiläums. Die Gemeinde gab die Trägerschaft an das OK ab. Tschanz blieb wie alle anderen im OK, auch als Präsident. Er sagt:
«Seit der Wiederaufnahme brauchten wir nur fünf OK-Sitzungen. Denn vieles konnten wir einfach aus der Jubiläumsfest-Schublade holen.»
Die Motivation des nun privat agierenden Organisationskomitees war, die Geselligkeit und den Zusammenhalt in der Gemeinde zu fördern. Das Fest sollte bei Jung und Alt in positiver Erinnerung bleiben: das «Weisch no?»-Moment. «Wir wollen Erlebnisse schaffen», sagt Tschanz.
Das OK wolle mit dem Fest eine Bühne schaffen für Kultur, Brauchtum, Gastronomie und Gewerbe, sagt OK-Präsident Tschanz. Alles kommt aus der Gemeinde oder zumindest aus der näheren Region. Zum einen gibt es am Samstag tagsüber den Markt, bei dem es nicht nur ums Verkaufen geht. Vielmehr sollen sich Gewerbler, Vereine und Privatpersonen präsentieren können. Zu anderen gibt es am Freitagabend und am Samstag ab 10 Uhr diverse Festbeizen, die von Vereinen aus der Gemeinde betrieben werden.
«Das Fest soll für Jung und Alt sein.»
Das sagt Tschanz. So gibt es auch Barbetrieb bis spät und ein umfangreiches Kinderprogramm mit einem riesigen Sandhaufen, Puppentheater sowie Kapla-Bauklötzen in rauen Mengen. Zudem runden Oldtimer-Traktoren das pittoreske Dorfbild ab. Das Fest findet bewusst in Trüttlikon statt, weil es vor Ort viele Ökonomiebauten gibt, die man für das Fest nutzen kann. Man wolle nachhaltig festen, sagt Tschanz. Deshalb werden keine Festzelte aufgestellt, sondern es wird die vorhandene Rauminfrastruktur mit den vielen Scheunen genutzt. Dass das möglich ist, sei den Einwohnerinnen und Einwohnern Trüttlikons zu verdanken, sagt Tschanz – sowie finanziellen Beträgen der politischen Gemeinde und des regionalen Kulturpools.