In Steinebrunn weiden momentan zwei ungarische Zackelschaf-Böcke und eine Aue. Die Rasse war zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Aussterben bedroht. Noch jetzt ist sie eine Rarität, auch in der Schweiz.
Diese Hörner! Sie fallen direkt auf. Wer derzeit auf der Hauptstrasse von Amriswil nach Steinebrunn fährt, der kann sie kaum übersehen. Auf der Weide direkt bei der Bushaltestelle Steinebrunn Dorf grasen drei Schafe mit markantem Kopfschmuck neben zwei Alpakas. Es sind ungarische Zackelschafe, zwei Böcke und eine Aue. Sie heissen Pan, Faun und Fee und gehören Stefan Studerus, der schräg gegenüber der Weide die Gartenbaufirma Grünwerk führt.
Ungarische Zackelschafe sind in der Schweiz äusserst selten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren sie vom Aussterben bedroht. Verdrängt hat sie – der feineren Wolle wegen – das Merinoschaf. Gemäss des Fachmagazins Tierwelt gibt es in der Schweiz gerade einmal ein Dutzend Züchter und «wohl etwas über 50 Zackelschafe». Die Rasse gilt als robust und krankheitsresistent. Ihre Wolle ist allerdings recht grob.
Studerus hat seine drei Zackelschafe vor zwei Jahren aufgenommen und sich damit einen Wunsch erfüllt. «Ich fand diese Rasse schon immer wahnsinnig schön», sagt er. Neben den Zackelschafen hält er unter anderem Esel, Alpakas, Hausschafe und Ouessant-Schafe - das ist die kleinste Rasse Europas. Dies alles nicht kommerziell, sondern aus Freude an den Tieren.
Pan, Faun und Fee seien im Vergleich zu seinen anderen Schafen recht scheu. Sie bleiben unter sich und lassen sich kaum streicheln. Das zeigt sich auch beim Fotoshooting für die Zeitung. Während die Alpakas ruhig weiterfressen, zotteln die Zackelschafe bei jedem Annäherungsversuch davon. Noch bis Mitte Woche lassen sie sich in Steinebrunn beobachten. Danach werde dort das Futter knapp, weshalb sie an einen anderen Standort nach Romanshorn wechseln werden.