Startseite
Ostschweiz
Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
In ihrem Musical «De Himmel chunnt ufd Erde» erzählen 60 Kinder ihre Weihnachtsgeschichte. Am Dienstagnachmittag gibt es zwei weitere Aufführungen in der katholischen Kirche Weinfelden.
«Oh nei, de Gabriel het sin Taktstock vergesse!», bemerkt Engel Zetnael. Während der Rest des Engelchors auf die Erde gereist ist, um den Menschen zu verkünden, dass Gottes Sohn in einem Stall geboren worden ist, muss Zetnael im Himmel bleiben. Der kleine Engel hat nämlich seinen Heiligenschein verlegt, und den selbstgebastelten akzeptieren die anderen Engel nicht.
Die Frage «Gälled, ihr findet au, dass ich em Gabriel de Taktstock bringe mues?» beantwortet das Publikum, welches sich in der Kirche in Berg befindet, mit einem einhelligen «Ja!».
Die hinreissende Geschichte vom kleinen Engel Zetnael und seinen Kollegen erzählten am Sonntagabend rund 60 Kinder aus Berg und Weinfelden im Musical «De Himmel chunnt ufd Erde». Alle sind in weisse Gewänder gehüllt, tragen einen Heiligenschein, einige tragen sogar Flügel.
Bald ist Weihnachten, der Alltag kommt zur Ruhe», sagt Gemeindeleiterin Nedjeljka Spangenberg in ihren Begrüssungsworten. Von Ruhe ist die Stimmung in der Kirche weit entfernt, dennoch fehlt es nicht an Besinnlichkeit und Vorfreude aufs Weihnachtsfest.
Den Altarraum, der als Bühne für die Aufführung dient, ziert ein monumentaler Christbaum. Die Texte und die Lieder, welche die Kinder vortragen, stammen vom bekannten Kinderliedermacher Andrew Bond. Ganz unbekannt scheinen diese nicht zu sein, denn auch im Publikum wird herzhaft mitgesungen.
Obwohl die Weihnachtsgeschichte schon ein paar hundert Jahre auf dem Buckel hat, wirkt sie alles andere als angestaubt. Die jungen Schauspieler holen die Geschichte mit modernen und kecken Dialogen die Geschichte ins Hier und Heute. «Was isch das füren komische Typ?», wundern sich beispielsweise die Hirten, als sie auf Zetnael treffen, oder kontern mit «mir chömed vom Mond und suechet die andere Mondchälber» auf eine Frage.
Zur Begleitung des Chors hat sich eigens für das Musicals eine aus Levin Ulmann, Serafin Schroff, Ramon Krucker und Fabio Nicotera bestehende Band formiert. Zudem untermalen Lia Mader, Jelena Gasser und Anja Rusch das Geschehen mit ihren Blasinstrumenten. «In der Gesamtbesetzung haben wir gestern das erste Mal geprobt», erklärt Samuel Curau, der die Musicalaufführung mit Marta Storniolo und Judith Geyer organisiert hat und anleitet.
Als Zuschauer möchte man das kaum glauben, denn alle Beteiligten harmonieren gut miteinander und die Bewegungsabläufe sitzen. «Diese Aufführung war wie eine Generalprobe, aber es ist alles super gelaufen», bemerkt auch Samuel Curau. Dieser Meinung ist auch das Publikum, das die Leistung mit tosendem Applaus verdankt. Zwei weitere Aufführungen des Musicals findan am 24. Dezember um 15 und 16.30 Uhr in katholischen Kirche Weinfelden statt.