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Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
Der zweitjüngste der vier Herzog-Brüder verliess das NLA-Team des SC Kreuzlingen mitten in der laufenden Wasserball-Saison. Sein aussergewöhnlicher Klubwechsel hat mehrere Gründe.
Es gibt nur einen Philipp Herzog. Und dennoch taucht der Name des NLA-Wasserballspielers in der Saison 2021 bei verschiedenen Teams auf. Die beiden Auftaktpartien gegen Winterthur und Basel vor rund einem Monat bestritt der 23-Jährige noch für seinen Stammverein SC Kreuzlingen, für den er seit über zehn Jahren die Punkte aus dem Becken holt. Am vergangenen Mittwoch stand Herzog plötzlich im Aufgebot des SC Horgen. Mit vier Treffern beim 29:3-Sieg in Winterthur avancierte der Thurgauer zum drittbesten Torschützen des SCH.
Doch wie kam es zum Wechsel an den Zürichsee? Und warum jetzt? Als Hauptgrund führt Philipp Herzog sein Studium an. Nach dem abgeschlossenen Bachelor an der Universität St.Gallen schrieb sich der Sportler in Zürich für ein Zweitstudium in Architektur ein und wohnt nun auch im Grossraum Zürich. «Da sind für mich die Wege zu den Trainings nach Horgen deutlich kürzer.» Doch auch sportliche Gründe führten zum ligainternen Transfer. «Ich kann bei Horgen eine tragendere Rolle einnehmen als bei Kreuzlingen», sagt Herzog. Nicht unwichtig für den Schweizer Nationalspieler. Der Abschied aus Kreuzlingen sei ihm jedoch nicht leicht gefallen. «Das sind alles meine Freunde dort, ja meine Familie.» Und das nicht nur, weil auch seine Brüder Marc, Joel und Yves beim SCK spielen.
Kreuzlingen nimmt den Abgang seines Schlüsselspielers zum Ligakonkurrenten gelassen. «Wir haben heuer ein 16-Mann-Kader und wollten Philipp Herzog keine Steine in den Weg legen», sagt Dominik Egger, Chef Wasserball des SCK. Um den Transfer zu ermöglichen, musste Kreuzlingen die Freigabe erteilen. Dabei machten die Thurgauer zur Bedingung, dass Philipp Herzog in den Direktbegegnungen mit ihnen nicht zum Einsatz kommen darf – selbst im Playoff nicht. So ganz ohne Steine scheint der Weg aus Kreuzlingen für den verdienten Spieler dann doch nicht zu sein.