Tourismus
Das vierte Kreuzlinger Museum ist das kleinste: Der Erlebniscontainer am Hafen präsentiert die Verkehrsgeschichte der Bodenseeregion

Seit dem 1. Mai gastiert die touristische Attraktion, die mit Beteiligung mehrerer Städte um den See realisiert wurde, in Kreuzlingen. Zwei Jahre soll das Mini-Museum hier bleiben.

Urs Brüschweiler
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Thurgau Tourismus-Präsident Werner Fritschi fotografiert Geschäftsführer Rolf Müller und die Stadtpräsidenten von Kreuzlingen sowie Romanshorn Thomas Niederberger und Roger Martin bei der Eröffnung des Museums im Container.

Thurgau Tourismus-Präsident Werner Fritschi fotografiert Geschäftsführer Rolf Müller und die Stadtpräsidenten von Kreuzlingen sowie Romanshorn Thomas Niederberger und Roger Martin bei der Eröffnung des Museums im Container.

Bild: Reto Martin

«Wir sind in Kreuzlingen stolz auf unsere drei Museen. Und jetzt sind wir gleich noch einmal stolz, dass wir für die nächsten zwei Jahre ein viertes Museum haben.» Stadtpräsident Thomas Niederberger zeigt sich ebenso erfreut über die neue Attraktion am Schifffahrtshafen wie Rolf Müller, Geschäftsführer von Thurgau Tourismus. «Es ist das kleinste und schönste Museum am Bodensee», sagt er am vergangenen Freitag bei der feierlichen Eröffnung.

Der liebevoll gestaltete Container mit begehbarer Aussichtsplattform beinhaltet Bilder und Storys. «Es gibt um den Bodensee wahnsinnig viele spannende Verkehrsgeschichten», erklärt Niederberger, «und alle werden hier nun gezeigt.»

Von grosser verkehrshistorischer Bedeutung

Einmal Bella Italia und retour lautete die Marschroute des sogenannten Lindauer Boten, der vom frühen 14. Jahrhundert bis 1826 als Transportdienst zwischen Lindau und Mailand verkehrte. In Kreuzlingen war der Anschluss an Schiffs- und Eisenbahnverbindungen um 1870 mit grossen Hoffnungen auf wirtschaftlichen Aufschwung verbunden.

Auch die Geschichte der Zeppeline in Friedrichshafen steckt voller Überraschungen. Wer den Erlebniscontainer besucht, merkt schnell: Die Bodenseeregion ist von grosser verkehrshistorischer Bedeutung. Wichtige Eisenbahnrouten, Schifffahrt, Rheinanschluss, Fährverbindungen und Fluggeschichte macht sie zu einer internationalen Region und zu einem Tor zur Welt.

Drei Jahre lang stand er in Romanshorn

Der Erlebniscontainer entstand im Rahmen der Grand Tour of Switzerland, entlang derer Schweizer Ferienregionen die Möglichkeit haben, sich mit touristisch interessanten Installationen zu profilieren. Initiiert von Thurgau Tourismus und in Zusammenarbeit mit der Stadt Romanshorn umgesetzt, konnte der Erlebniscontainer die vergangenen drei Jahre an der Promenade seines Heimathafens Romanshorn besucht werden. Mit dem Umzug nach Kreuzlingen wird dem Gedanken, den Container als mobilen Botschafter der Bodenseeregion einzusetzen, erstmals Rechnung getragen.

Wer auf der Grand Tour of Switzerland unterwegs ist, sollte unbedingt einen Stopp in Kreuzlingen einplanen. Und für alle, die sich schon in Kreuzlingen aufhalten, ist ein Spaziergang am Hafen sowieso Pflichtprogramm. Der dreidimensionale Bodensee-Leuchtkörper, welcher sich im Innern des Containers befindet, gibt über verschiedene Gucklöcher spannende Einblicke in die Verkehrsgeschichten von Romanshorn, Bregenz, Lindau, Friedrichshafen und Kreuzlingen-Konstanz frei.

Der begehbare Aufgang auf das Containerdach ermöglicht einen realen Rundumblick auf die verschiedenen Akteure. Auf einer speziellen Kreidewand können die Gäste zudem ihre Spuren hinterlassen. Beteiligt am Projekt sind nebst den erwähnten Partnerstädten auch das Saurer Museum, die Autobau-Erlebniswelt sowie die Schweizerische Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft. Unterstützt wurde das Projekt zudem mit Mitteln aus der Neuen Regionalpolitik des Bundes (NRP).

Hinweis: Der Bodenseecontainer am Hafen in Kreuzlingen ist ab Samstag, 1. Mai, täglich von 9 bis 18 Uhr kostenlos zugänglich. In den Wintermonaten und bei starkem Regen bleibt der Container geschlossen.