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Noch vor den Sommerferien möchte der Stadtrat entscheiden, welchen Vorschlag er weiterverfolgen will. Die Konzepte unterscheiden sich stark in Form und Wahl der Materialien.
Der Stadt ist es ernst mit dem Bau eines langen Steges in den See hinaus. Am Dienstagabend hat sie die Entwürfe von drei örtlichen Ingenieurbüros vorgestellt. Diese waren im Rahmen eines Wettbewerbs eingeladen, erste Ideen zu entwickeln. Die an der Online-Präsentation zugeschalteten 45 Teilnehmer äussersten sich durchwegs positiv zu den Vorschlägen und der Initiative des Stadtrates, der im Zusammenhang mit der Verteilung der TKB-Millionen aktiv geworden war. «Ich bin begeistert», sagte ein Mann.
Die Chancen stehen gut, dass Romanshorn tatsächlich zwei Millionen Franken Fördergelder aus Frauenfeld erhält. In einer ersten Beurteilung durch eine verwaltungsinterne Jury des Kantons schneiden nur fünf andere Projekte besser ab als der geplante Pier, der bis zum Ende der Flachwasserzone 420 Meter in den See hinaus reichen soll. Die Plattform am Ende eröffne einem eine einzigartige Aussicht auf den See, auf Romanshorn und auf den Alpstein, sagte Stadtpräsident Roger Martin. Es geht jetzt darum, Begeisterung in der Bevölkerung und der Politik für die Pläne zu wecken, damit sie Wirklichkeit werden könnten.
Ob sie überhaupt bewilligungsfähig wären, klärt die Stadt derzeit mit dem Kanton ab. Martin geht «sehr stark» davon aus, dass die zuständigen Stellen keine grundsätzlichen Einwände haben werden. «Es gibt bereits andere lange Stege am See.» Noch vor den Sommerferien möchte der Stadtrat entscheiden, welche der drei Ideen er weiterverfolgen will. Voraussetzung für diesen Fahrplan ist, dass der Grosse Rat die gewünschte finanzielle Unterstützung für den Bau des Piers spricht. Andernfalls müsse die Behörde die Situation neu beurteilen und sich überlegen, ob sie am Projekt festhalten wolle, sagt Martin.
Klar ist schon jetzt: 3,5 Millionen Franken werden voraussichtlich nicht reichen, um so weit in den See hinausbauen zu können. Martin sagt:
«Das Kostendach ist eher knapp bemessen.»
Nach Berechnungen der Wälli AG Ingenieure reicht das zur Verfügung stehende Geld nur für einen 310 Meter langen Steg aus vorfabrizierten Betonelementen. Die Verlängerung um 110 Meter auf das geforderte Mass würde 700'000 Franken kosten, rechnet die Firma vor. Eine Anlegemöglichkeit für grosse Schiffe würde mit nochmals 450'000 Franken zu Buche schlagen. Allerdings sieht das Konzept mit dem Namen «Flöss» auch fünf Plattformen vor, die einen fest verankert, die anderen schwimmend. An der Spitze des Auslegers soll es einen Pavillon für die Restauration geben.
Die Josef Kolb AG verwendet Holz für ihren Hafenpier, zu dem nebst drei unterschiedlich grossen Plattformen auch eine Bade- und Schwimmanlage gehört – eine Hommage an das alte Seebad. Unkonventionelle Wege will das Ingenieurbüro Ribi und Blum AG gehen mit seinem Entwurf namens Panta Rhei. Dahinter verbirgt sich eine fliessende Steglandschaft mit geschwungenen Linien.