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Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
Die Technische Gesellschaft Arbon spannt für ein Innovationsprojekt mit der Stadt zusammen: Ein selbstfahrender Bus ganz ohne Chauffeur. Zur Zeit laufen Abklärungen betreffend Finanzierung. Denn das Projekt ist nicht gerade billig – die Versuchsphase beläuft sich auf bis zu drei Millionen Franken.
Seit Längerem sind die selbstfahrenden Busse in Arbon Thema. Und scheinbar sollen sie schon nächstes Jahr Realität werden. Jedenfalls geht das aus einer Medienmitteilung hervor, welche die Technische Gesellschaft Arbon (TGA) am Donnerstag verschickt hat. Der Verein hat sich im Rahmen seines Hundert-Jahr-Jubiläums diesem Innovationsprojekt angenommen.
Nachdem die Verantwortlichen im Juli letzten Jahres positive Ergebnisse aus einer Machbarkeitsstudie präsentiert haben, sind weitere Vorbereitungen vorangeschritten. Unter anderem haben zwei Vertreter des europäischen Marktführers Navya das Städtli besucht und eine Fahrstrecke analysiert. Grundsätzlich geht es in der Projektgruppe momentan um Organisation, Finanzierung und Technik.
Die TGA spannt mit der Stadt zusammen. Derzeit laufen Gespräche über Abläufe und Arbeitsteilung. Ein wichtiger Diskussionspunkt sind die Kosten: Für die geplante dreijährige Versuchsphase belaufen sie sich auf rund zweieinhalb bis drei Millionen Franken, wie es im Communiqué heisst.
Für die Stadt kommt eine alleinige Finanzierung indes nicht in Frage. Die Beteiligten haben deshalb beim kantonalen Departement für Finanzen und Soziales eine Eingabe gemacht mit dem Zweck, den Erlös aus Partizipationsscheinen der Thurgauer Kantonalbank (TKB) zu verwenden. Man rechnet bis spätestens Mitte 2022 mit einem Entscheid.
Stadtpräsident Dominik Diezi sagt auf Anfrage:
«Wie viel die Stadt am Schluss bereit ist, selbst zu bezahlen, steht noch nicht fest.»
Das Projekt solle hauptsächlich über die TKB-Partizipationsscheine finanziert werden.
Gemäss Pressemitteilung gibt es ausserdem eine ergänzende Finanzierung, für die erste Beitragszusagen vorliegen. Projektleiter Hansueli Bruderer sagt auf Nachfrage, dazu könne er momentan keine näheren Angaben machen. «Sobald mehr feststeht, werden wir aber darüber informieren.» Aufgabe sei es jetzt, die Leute ins Boot zu holen für die weitere finanzielle Unterstützung.
Angesprochen auf die Coronakrise und die Eckpunkte der Finanzierung zeigt sich Bruderer optimistisch, dass der Zeitplan trotz allem eingehalten werden kann.
«Das sollte klappen, alles steht auf Grün. Deshalb machen wir aktiv weiter.»
In der Zwischenzeit würden technische Verbesserungen von Software und Hardware bereits fahrender Busse wie in Sion vorgenommen, um sie ins Projekt einfliessen zu lassen.