SVP-Sünneli strahlt im Bezirk Weinfelden

Die Grünen, die GLP und SVP gewinnen je einen Sitz. Andreas Guhl von der BDP kann sein Mandat nicht verteidigen.

Sabrina Bächi
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SVP-Bezirkspräsident Andreas Zuber geniesst den Apéro auf der Sonnenterasse des Restaurants Thurberg hoch über Weinfelden mit seinen Parteimitgliedern Isabelle Altwegg, Pascal Schmid und der frisch gewählten Maja Brühlmann Zwahlen.

SVP-Bezirkspräsident Andreas Zuber geniesst den Apéro auf der Sonnenterasse des Restaurants Thurberg hoch über Weinfelden mit seinen Parteimitgliedern Isabelle Altwegg, Pascal Schmid und der frisch gewählten Maja Brühlmann Zwahlen.

(Bild: Donato Caspari)

Es kommt nicht überraschend und dennoch: Die BDP im Bezirk Weinfelden trifft es hart. Sie verliert ihren einzigen Sitz von Andreas Guhl. «Er war ein guter Kantonsrat für unsere Bezirkspartei», sagt Martin Huber, Präsident BDP Bezirk Weinfelden. Er hätte gehofft, dass Guhls Arbeit und Person ihm den Sitz erhalten könnten. Dem ist nicht so. «Die nationalen Wahlen setzen da ja meistens ein Zeichen. Wir mussten damit rechnen, den Sitz zu verlieren», sagt Huber. Wie es nun generell weitergehe mit der Partei im Thurgau müsste die Kantonalparteibestimmen. «Die Realitität sieht jedoch schwach aus.»

Obwohl seine Partei zulegte, bedauert auch GLP-Bezirkspräsident Ueli Fisch den verlorenen Sitz der BDP. «Das ist schade für unsere Fraktion», sagt er. Über sein Wahlresultat ist Fisch jedoch sehr erfreut. Über 4000 Stimmen zeigen, dass er eine im Bezirk sehr beliebte politische Persönlichkeit ist. Die GLP gewinnt gar noch einen Sitz dazu.

Trotz «Fisch-Land» einen Sitz dazu gewonnen

Oder wie es Brigitta Hartmann, Präsidentin der Grünen Bezirk Weinfelden, ausdrücken würde: «Nur» einen Sitz. Sie ist freudig überrascht darüber, dass ihre Partei im Bezirk einen zweiten Sitz realisieren konnte. «Der Bezirk Weinfelden ist einfach Fisch-Land», sagt sie und meint damit, dass die GLP mit Ueli Fisch einen richtigen Stimmenfänger hat. «Ich habe deshalb nicht gedacht, dass wir zulegen können», sagt sie.

Brigitta Hartmann, Präsidentin Grüne Bezirk Weinfelden

Brigitta Hartmann, Präsidentin Grüne Bezirk Weinfelden

(Bild: PD)

Die Grünen könnten deshalb sehr zufrieden sein. Mit Cornelia Hauser komme nun eine motivierte Politikerin in den Grossen Rat. «Sie hat schon so oft gezeigt, dass sie mitgestalten will, es freut mich sehr, dass sie es nun geschafft hat», sagt Hartmann. Dass damit die Grünen zwei Frauen stellen, führt sie auch auf die Weinfelder Frauen-Aktion und das gemeinsame Plakat zurück. «Das hat vielleicht etwas gebracht.» Nebst Hauser zieht nämlich auch Petra Merz (CVP) aus Weinfelden in den Grossen Rat ein.

SVP kann Frauenanteil halten

Ebenfalls sehr erfreut ist SVP-Bezirkspräsident Andreas Zuber. Er frohlockt über einen Sitzgewinn. Dieses Resultat sei nicht selbstverständlich, wenn man bedenke, dass gleich zwei Zugpferde, Manuel Strupler und Margrit Aerne, nicht mehr auf der Liste standen. «Es zeigt, dass wir eine sehr gute Liste hatten», sagt Zuber. Alle Bisherigen gewählt, drei Neue und der Frauenanteil konnte gehalten werden. «Ich bin freudig überrascht.» Es zeige, dass die Politik bei der Bevölkerung ankommt.

Alex Granato, Präsident SP Bezirk Weinfelden

Alex Granato, Präsident SP Bezirk Weinfelden

(Bild: PD)

Das hingegen scheint bei der SP fraglich. Bezirkspräsident Alex Granato hat es gleich selbst getroffen. Die SP konnte nicht alle drei Sitze verteidigen und Granato konnte sein Mandat nicht halten. «Das ist ärgerlich», sagt er. Er erkläre sich den Sitzverlust mit einer Verschiebung zu den Grünen. «Obwohl die SP auch immer grüne Politik betreibt», betont er. Es wäre ihm lieber gewesen, man hätte gemeinsam gewonnen.

Auch die tiefe Wahlbeteiligung von knapp 34 Prozent macht er für den Sitzverlust verantwortlich. «Hier konnte die SVP anscheinend besser ihre Wähler mobilisieren.» Nun müsse man genau analysieren und versuchen, bis in vier Jahren bei den Wählern präsenter zu sein. «Denn unsere Themen bewegen die Menschen allemal.»