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Im November 2018 brannte die Halle des Boccia Clubs Schönenberg. Der Sachschaden war gross. Inzwischen ist eine topmoderne neue Anlage entstanden. Dem nationalen Frauenturnier am Sonntag steht nichts im Wege.
Der Boccia Club Schönenberg ist für Jörg Trachsel Ehrensache. Der passionierte Spieler steht dem Verein nicht nur seit vielen Jahren vor, sondern ist auch einer, der stets anpackt, wenn Hilfe gebraucht wird.
Nach dem 24. November war diese Einsatzbereitschaft ganz besonders gefragt. Trachsel erzählt: «Wir hatten gerade einen Apéro für eine Gesellschaft organisiert und sassen nachher noch ein wenig im Stübli zusammen, als jemand reinkam und sagte: Es brennt!»
Im Nebengebäude war ein Kühlschrank wegen eines technischen Defekts in Brand geraten. «Ich ging raus und versuchte mit dem Feuerlöscher dem Brand Herr zu werden, aber dann explodierte das Kühlaggregat und es war zu spät fürs Vereinsheim – auch wenn die Feuerwehr da schon längstens unterwegs war», erinnert sich Trachsel an den tragischen Tag.
Keine fünf Monate später steht da, wo einst zwar eine vertraute, zugleich aber ein wenig ältliche Boccia-Anlage stand, ein wahres Bijou. Vor allem die beiden neuen Bahnen suchen in der Schweiz ihresgleichen.
«Ich hätte den Brand wirklich nicht gebraucht, hat er mir doch einige schlaflose Nächte beschert. Aber wenn ich sehe, was für eine tolle Anlage wir jetzt haben, dann freue ich mich einfach», sagt Trachsel. Dies sei vor allem – nebst der Fronarbeit der Clubmitglieder – der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den hinzugezogenen Handwerkern zu verdanken.
«Ich darf sagen, dass sich die Handwerker wirklich sehr bewährt und ihre Arbeiten gut miteinander abgesprochen haben. Wir haben hier wirklich ein gutes Team vor Ort gehabt. Denn nur so war es uns überhaupt möglich, dass wir den anvisierten Termin für den Wiederaufbau – unser Frauenturnier vom kommenden Wochenende – einhalten konnten», schwärmt Jörg Trachsel regelrecht vom Einsatz aller, die den Wiederaufbau möglich gemacht haben.
Eingeweiht werden die beiden Bahnen am bevorstehenden Wochenende, wenn am Sonntag, 28. April, insgesamt 22 Spitzenspielerinnen aus der ganzen Schweiz am traditionellen BCS-Frauenturnier, dem sogenannten GP Femminile TG 2019, in Schönenberg die Kugel rollen beziehungsweise werfen.
Jörg Trachsel ist gespannt. «Das wird interessant sein zu sehen, wie die guten Spielerinnen mit der neuen Anlage zurechtkommen, denn der Boden aus Kunststoff ist noch ganz rau, was bedeutet, dass die Kugel weniger gut rollt als bei einer alten Bahn. Die bei einer neuen Bahn noch ganz natürlichen Unebenheiten werden mit der Zeit erst ganz abgeschliffen», erklärt Trachsel.
Allerdings müsse dies kein Nachteil sein, denn «man muss einfach sein Spiel den ungewöhnlichen Umständen anpassen, dann ist man auch vorne mit dabei», weiss der Clubpräsident.
Wichtig für die Boccia-Enthusiasten aus Schönenberg und Umgebung ist aber auch, dass der Wirtschaftsbetrieb, mit dem sie einen wesentlichen Teil ihrer Einnahmen bestreiten, wieder auf vollen Touren läuft.
«Wir sind wieder komplett eingerichtet und können Gesellschaften wie Geburtstags- oder Weihnachtsessen bestens durchführen. Zudem haben wir uns auch ein neues Zelt für draussen, zum Beispiel für Apéros, angeschafft», führt der Clubpräsident mit leisem Stolz aus.
Damit sich auch die Bevölkerung ein genaues Bild über die neue Anlage machen kann, ist am Samstag, 18. Mai, ein Tag der offenen Tür geplant. Alle interessierten Personen sind an diesem Tag herzlich eingeladen, die Boccia-Halle, genannt Boccio Dromo, zu besichtigen.
Die erste Veranstaltung im neuen Boccio Dromo an der Schwimmbadstrasse in Schönenberg ist das interne Turnier vom nächsten Samstag, 27. April. Es beginnt um 13.30 Uhr. Am Sonntag, 28. April, geht es um 9 Uhr mit einem nationalen Turnier für Frauen weiter. Die Bevölkerung bekommt am Samstag, 18. Mai, im Rahmen eines Tages der offenen Tür Gelegenheit, den neuen Stolz des Boccia Clubs Schönenberg zu besichtigen. (st)