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Ostschweiz
Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
Am 31. März wählt die Stadt ein neues Parlament. Unter die 107 Kandidaten gesellen sich einige bekannte Namen, die man aus dem Gemeinderat bereits verabschiedet hatte.
Hochbetrieb in den Parteizentralen. In knapp zwei Monaten wird das 40 köpfige Stadtparlament neu bestellt. Wer im neu zusammengestellten Gemeinderat grosse auftrumpfen will, muss einen Haufen Sitze ergattern. Am besten geht das, indem man bekannte Namen verdienter Bürger auf die Listen bringt. Am Dienstag gab die Stadtkanzlei die offiziellen Namenlisten mit allen Kandidaten bekannt. Und da und dort scheint es, als hätte man sich im Jahrzehnt verirrt. Denn es häufen sich altgediente Poltikern, die offensichtlich Lust auf ein Comeback in der Lokalpolitik haben.
Am meisten Überraschung bietet die Namenliste der «Freien Liste und Grüne». Sie setzten Jost Rüegg (Kantonsrat seit 2013) und Guido Leutenegger (Stadtrat von 1999 bis 2003) auf die hintersten beiden Listenplätze. Beide sassen auch schon einmal im Gemeinderat – Leutenegger von 1995 bis 1999 und Rüegg von 1987 bis 2011 – und wollen es nun offenbar noch einmal wissen.
Mit Xaver Dahinden hat die Freie Liste gleich noch einen bekannten Namen aus dem Hut gezaubert. Der Lehrer und Künstler hat sein politisches Engagement zuletzt bei den Unruhen in der katholischen Kirchgemeinde und dem Konflikt um das Schulpräsidium unter Beweis gestellt.
Die nächste Kandidatur einer potenziellen Rückkehrerin findet man bei der FDP. Marlise Marazzi-Egloff sass von 1990 bis 1999 schon im Kreuzlinger Gemeinderat. Von 2011 bis 2016 politisierte die Unternehmerin später im Grossen Rat. Die Liberalen haben mit dem umtriebigen Gastronom Fabrizio Ribezzi und dem 86-jährigen, politisch engagierten Ado Trautmann zwei weitere Trümpfe im Ärmel.
Weiter mit ehemaligen Gemeinderäten geht es auf der Liste der EVP. Rudolf Bär, pensionierter Bademeister, war auch schon elf Jahre Mitglied des Stadtparlaments, bis er 2002 in den Kantonsrat kam, wo er heute immer noch mitmacht. Allerdings war Bär schon 2015 wieder auf der Liste und hätte bei einem Rücktritt nachrutschen können. Einen möglichen Wiedereinzug in den Gemeinderat strebt auch Georg Schulthess für die SVP an. Er war 2007 ins Parlament gewählt worden, schaffte aber die Wiederwahl 2011 knapp nicht. Seither wartet er auf eine neue Chance, die nun kommen könnte.
Bei der CVP gibt es zwar keine potenziellen Rückkehrer, dafür einen Vizegerichtspräsidenten. Thomas Pleuler amtet seit 2011 als Berufsrichter am Bezirksgericht Kreuzlingen. Durch die Leitung des Monsterprozesses zum Tötungsdeliktes von Kümmertshausen, hat er grosse Bekanntheit erlangt.
Nur ganz wenige der 40 aktuellen Gemeinderäte verzichten auf eine Wiederwahl. Bei der SP ist es logischerweise Markus Brüllmann, der in den Stadtrat gewählt wurde. Beat Rüedi von der FDP tritt ebenfalls nicht mehr zur Wahl an, genauso wie Alfredo Sanfilippo von der CVP. Alle anderen 37 Parlamentarier möchten im Rat verbleiben.