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Konstanzer Päcklifrau: «Ich bin hibbelig, wenn ich selber ein Paket erwarte»

Seit 2009 nimmt Mandy Klein aus Konstanz Pakete für Schweizer Kunden entgegen.
Sie hat daraus ein erfolgreiches Geschäft gemacht.

Nicole D'Orazio
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Mandy und die starken Männer: Mandy Klein wird von ihren Mitarbeitern in der Filiale an der Opelstrasse in Konstanz umringt. (Bild: Nicole D'Orazio)

Mandy und die starken Männer: Mandy Klein wird von ihren Mitarbeitern in der Filiale an der Opelstrasse in Konstanz umringt. (Bild: Nicole D'Orazio)

Wie viele Kundenpakete kommen täglich bei Ihnen an?

In der Woche sind es rund 3000. In allen Grössen.

Was war das Verrückteste, das jemand zu Ihnen liefern lassen liess?

Das ist noch schwierig. Aber ein Kleinflugzeug war schon speziell. Und ein toller Aston-Martin-Sportwagen. Autos und Motorräder bestellen die Kunden mittlerweile häufig. Oder auch Tiere wie Meerschweinchen oder Schlangen.

Wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen, eine Lieferadresse für Schweizer einzurichten?

Ein Bekannter meines Mannes hatte angefragt, ob er eine Kiste Wein zu uns schicken lassen dürfe. So hat das angefangen. Über Mund-Propaganda haben immer mehr Leute angefragt. Irgendwann hatte ich dann überlegt, ein Geschäft daraus zu machen.

Haben Sie sich damals erhofft, eines Tages davon leben können?

Nein. Nie. Zuerst wollte ich gar kein Geld dafür nehmen. Ich nahm an, dass ab und zu ein Paket kommen würde. Irgendwann war meine Wohnung aber mit Paketen zugestellt. Das war eine schwierige Situation. Ich war heilfroh, als in meinem Wohnhaus an der Bahnhofstrasse ein Ladenlokal frei wurde und ich dieses mieten konnte.

Mittlerweile betreiben Sie drei Standorte.

Ja, genau. Das Lokal an der Opelstrasse in Konstanz konnte ich von einem Mitbewerber übernehmen. Hier haben wir mehr Platz für grosse Pakete, Palette und Fahrzeuge. Im April haben wir eine Filiale in Singen eröffnet. An allen drei Standorten nehmen wir von Kunden zudem Pakete entgegen und übernehmen den Versand.

Wie viele Angestellte arbeiten derzeit für Sie?

Jetzt sind es 20, bald 21. Wir stellen noch eine Teilzeit-Buchhalterin an. 2013 haben mein Mann und ich den ersten Mitarbeiter engagiert.

Mögen Sie Pakete überhaupt noch?

Ja, natürlich. Pakete sind mein Leben. Ich bestelle selber auch fleissig Waren und bin dann ganz hibbelig, bis sie endlich da sind und ich sie auspacken kann.

Gibt es auch mal Probleme?

Das kommt schon vor. Es geht dabei immer um die Lagergebühren. Auf der Website steht allerdings genau, ab wann es mehr kostet. Gäbe es keine Lagerfristen, würde der Platz nicht lange genügen. Kunden, die dies nicht verstehen wollen, äussern sich dann gern mit schlechten Google-Bewertungen. Damit muss ich leider leben. Um illegale Waren muss sich der Zoll hier ab und zu kümmern.