In der Verlängerung wird der süsse Punkt für den HC Thurgau bitter

Auswärts gegen La Chaux-de-Fonds kämpft sich der taktisch disziplinierte HC Thurgau im Mitteldrittel in die Partie zurück, verliert aber in der Verlängerung 2:3. Dabei wurde den Ostschweizern Sekunden zuvor ihre grosse Chance verwehrt.

Matthias Hafen aus La Chaux-de-Fonds
Drucken
Joel Scheidegger (vorne, hier gegen die GCK Lions) und Patrick Spannring hielten taktisch diszipliniert und kämpferisch einmal mehr dagegen.

Joel Scheidegger (vorne, hier gegen die GCK Lions) und Patrick Spannring hielten taktisch diszipliniert und kämpferisch einmal mehr dagegen.

Bild: Mario Gaccioli (Weinfelden, 2. Oktober 2020)

Ein Thurgauer Sieg wäre an diesem Abend dann wohl doch des Guten zuviel gewesen. Zwar zeigten die Gäste aus der Ostschweiz im Neuenburger Jura eine taktisch disziplinierte und vor allem kämpferische Leistung. Dafür wurden sie redlich mit einem Punkt belohnt. Doch hatte der HC La Chaux-de-Fonds insgesamt viel mehr vom Spiel. Allerdings: Dem lehrbuchmässige Entscheidungstreffer von La Chaux-de-Fonds’ Ausländerduo Timothy Coffman und Mathias Trettenes in der dritten Minute der Verlängerung war ein deutliches Foul an Fabio Hollenstein vorausgegangen, das nicht geahndet wurde. Nüchtern betrachtet aber holte Thurgau an diesem Abend das Maximum aus seinem Auftritt.

59 Sekunden nach dem 0:2 kehrt die Hoffnung zurück

Nach zwei Dritteln waren die Gäste glücklicherweise wieder im Spiel. Dies, nachdem Gaëtan Augsburgers 2:0 in der 35. Minute sie schon zu den designierten Verlierern gemacht hatte. Auch, weil der HCT im Mittelabschnitt kaum mehr Torchancen kreierte und sich weitgehend mit Abwehrarbeit beschäftigen musste. Doch wie aus heiterem Himmel fiel 59 Sekunden nach dem 0:2 der Anschlusstreffer der Gäste. Adam Rundqvist hatte sich vor dem Tor aus der gegnerischen Deckung gezogen, wurde dort von Jan Mosimann angespielt und umkurvte La Chaux-de-Fonds’ Goalie Stéphane Charlin wie ein abgebrühter Routinier zum 1:2. Charlin, Nachwuchstorhüter des NLA-Klubs Genf-Servette, hatte Thurgau zuvor das Leben lange schwer gemacht. Mosimann, Jason Fritsche, Joel Moser und immer wieder Frantisek Rehak waren an der Nummer 38 zwischen den Pfosten gescheitert.

Rehak füllt die Lücke von Hulak

52 Sekunden vor Ende des Mitteldrittels hatte Rehak dann sein Erfolgserlebnis. Herrlich angespielt von Janik Loosli zog die Leihgabe vom NLA-Partnerklub Rapperswil-Jona solo auf Charlin los und versenkte den Puck zum 2:2 im Netz. Rehak ist es, der in dieser Anfangsphase der Saison beim HCT den zweiten Ausländer ersetzt. Der 20-jährige Tscheche mit Schweizer Lizenz füllt mit seiner Explosivität, dem Drive und der Spielintelligenz die Lücke, die der verletzte Kanadier Derek Hulak hinterlässt. Weil NHL-Profi Brandon Hagel am Mittwoch noch immer nicht einsatzfähig war, spielte der HCT auch in La Chaux-de-Fonds mit nur einem von zwei möglichen Ausländern.

La Chaux-de-Fonds – Thurgau 3:2 n.V. (1:0, 1:2, 0:0)

Les Mélèzes – 1083 Zuschauer – SR Dipietro/Hungerbühler, Huguet/Wermeille.
Tore: 15. Volejnicek (Privet) 1:0. 35. (34:53) Augsburger (Dubois, Bouchareb) 2:0. 36. (35:52) Rundqvist (Mosimann) 2:1. 40. (39:08) Rehak (Loosli) 2:2. 63. Coffman (Trettenes, Kohler) 3:2.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen La Chaux-de-Fonds, 4-mal 2 Minuten gegen Thurgau.
La Chaux-de-Fonds: Charlin; Jaquet, Stampfli; Zubler, Iglesias; Ahlström, Prysi; Wyss; Trettenes, Coffman, Kohler; Voirol, Hasani, Bogdanoff; Karaffa, Privet, Volejnicek; Dubois, Augsburger, Bouchareb.
Thurgau: Aeberhard; Schmuckli, Parati; Wildhaber, Soracreppa; Moor, Fechtig; Scheidegger, Schnyder; Murphy, Hollenstein, Loosli; Rehak, Rundqvist, Mosimann; Baumann, Brändli, Spannring; Lanz, Fritsche, Moser.
Bemerkungen: La Chaux-de-Fonds ohne Achermann, Kühni, Tanner (alle verletzt) und Barbero (überzählig). Thurgau ohne Hulak, Hobi, Bischofberger (alle verletzt) und Hagel (noch nicht spielberechtigt).