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In einer schwierigen Zeit hat die 55-Jährige die Stelle in der Rosenstadt angetreten. Ihre Aufgaben erledigt sie wegen der Coronakrise derzeit im Homeoffice.
Der Stellenantritt hätte nicht dramatischer sein können. Kaum hatte sich Brigitta Minikus im Sandbänkli, wo die Verwaltung der Volksschulgemeinde Bischofszell untergebracht ist, eingerichtet, schrillten wegen der Coronapandemie schon die Alarmglocken.
«Ich arbeite seit 18. März zu Hause», sagt die neue Leiterin der Schulverwaltung. Die Umstellung auf Homeoffice sei eine Sicherheitsmassnahme. Die Räumlichkeiten im Sandbänkli seien eher eng und erlaubten es nicht, den notwendigen Abstand einzuhalten.
Für schulische Belange hat sich Brigitta Minikus schon seit geraumer Zeit interessiert, und so musste sie nicht lange überlegen, als sie auf die freie Stelle in Bischofszell aufmerksam gemacht wurde. Genau so etwas hatte sie gesucht! Der Arbeitsplatz in der Rosenstadt schien geradezu auf sie zugeschnitten zu sein.
Brigitta Minikus bewarb sich und bekam den Zuschlag. Für die Bewerberin hätten nicht nur die profunden Kenntnisse in den Bereichen Finanzbuchhaltung und Personaladministration gesprochen, sondern auch die Vertrautheit mit dem Schulwesen, erklärt Corinna Pasche-Strasser, Präsidentin der Volksschulgemeinde Bischofszell. Brigitta Minikus habe unter allen Kandidaten das Anforderungsprofil am besten erfüllt.
Für Brigitta Minikus stimmt in Bischofszell alles. «Ich habe die Leitung in einer Schulverwaltung dieser Grössenordnung gesucht», erklärt sie. Man müsse darüber Bescheid wissen, wie die Schule in einer Stadt wie Bischofszell funktioniert. Themen wie Schulraumplanung und schwankende Schülerzahlen seien ihr aufgrund ihrer Behördentätigkeit in Wiesendangen nicht fremd. Damit müssten sich heutzutage die meisten Schulen auseinandersetzen.
Zu ihren Stärken zählt die neue Schulverwalterin die Fähigkeit, gut organisieren zu können. «Mich bringt nichts so schnell aus der Ruhe. Ich bewahre einen kühlen Kopf», sagt die 55-Jährige. Sie ist überzeugt, von ihren reichen Erfahrungen in Finanzfragen, die sie sowohl in der Privatwirtschaft als auch in der Schule gemacht hat, profitieren zu können.
Im Übrigen wolle sie genau so professionell zu Werke gehen wie Regula Dahinden, die nach der Erkrankung Elmar Juchlis, des langjährigen Leiters der Schulverwaltung, die Aufgaben interimistisch erledigt hatte.
Der Volksschulgemeinde Bischofszell bescheinigt Brigitta Minikus, «gut aufgestellt» zu sein. Das derzeitige Homeoffice bedinge nun aber eine gewisse Umstellung bei der Zusammenarbeit: «Sitzungen führen wir über Microsoft-Teams, jeder von sich zu Hause aus.» Über den digitalen Kanal hätten alle Mitarbeitenden Zugriff auf Dokumente und könnten so ihre Arbeit fortführen. Zum Glück gebe es heute die notwendigen technischen Mittel, um die Arbeiten auf diese Weise erledigen zu können.
«Ich persönlich erlebe die aktuelle Situation als fordernd, aber nicht beängstigend», sagt Brigitta Minikus. Auch ihr Ehemann arbeite zu Hause und die beiden Töchter lernten im Fernunterricht. «Momentan müssen wir geduldig sein. Ich bin aber überzeugt, dass sich die Situation wieder normalisieren wird.»
Brigitta Minikus erblickte am 14. Januar 1965 das Licht der Welt. Sie wuchs in Sirnach auf und absolvierte in der dortigen Gemeindeverwaltung eine Lehre. Weitere Wohnorte im Thurgau waren Sulgen und Schönholzerswilen. Zu ihrem beruflichen Background gehören auch Ausbildungen zur Organisationsentwicklerin und Baumwollhändlerin. Seit sechs Jahren engagiert sie sich in ihrem Wohnort Wiesendangen als Mitglied der Schulbehörde. Brigitta Minikus ist verheiratet und Mutter von zwei Töchtern. Ihre Freizeit verbringt sie gerne mit Snowboardfahren und Wandern. (st)