Der Stadtrat hat noch nicht entschieden, ob er die Industriebrache annehmen will oder nicht.
Kurzfristig war hier Tohuwabohu. Wenigstens fünf Tage lang jeweils im Sommer. Doch das weit herum beliebte Heizwerk-Festival wird es nicht mehr geben. Das haben die Verantwortlichen Ende Februar bekannt gegeben. Nun bleibt es still auf der Parzelle mit der ehemaligen Saurer-Heizzentrale.
Das Areal zwischen Bahnlinie, neuer Kantonsstrasse und der Aach gehört zum Saurer Werk Zwei-Gebiet. Besitzerin ist die HRS Real Estate AG, die das Grundstück dem OK des Heizwerk-Festivals jeweils kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. «Wir bedauern den Entscheid der Organisatoren», heisst es bei HRS auf Anfrage. Wie es mit der Industriebrache nun weitergeht, ist unklar.
In der Vergangenheit war immer wieder die Rede davon, dass das Heizwerk von HRS der Stadt geschenkt werden soll. Stadtpräsident Dominik Diezi hatte 2017, damals als Parlamentarier zusammen mit dem ehemaligen Parlamentsmitglied Roman Buff (EVP) und Ruth Erat (SP), eine Interpellation an den damaligen Stadtrat eingereicht. Die Interpellanten wiesen unter anderem daraufhin, dass der Boden mit Altlasten belastet sein könnte und sich auch im Gebäude Altlasten verstecken könnten. Damals hiess es in der Beantwortung durch den Stadtrat, dass keine Altlasten bekannt seien. Die Fragen, ob und wann die Stadt das Heizwerk allenfalls übernehmen wolle, wurden nicht abschliessend beantwortet.
Bei HRS ist der Fall klar: «Es ist geplant, das Grundstück in naher Zukunft an die Stadt Arbon abzutreten.» Das sagt Michael Breitenmoser, Leiter Immobilienentwicklung auf Anfrage. Das Ganze ist offenbar in einem Erschliessungsvertrag geregelt (vgl. Kasten). Laut Thomas Steccanella, Informationsverantwortlicher der Stadt, enthält dieser allerdings einiges an Spielraum. So sei in diesem Vertrag nicht fix bestimmt, dass das Heizwerk an einem bestimmten Datum in der Zukunft in den Besitz der Stadt übergehen wird. «Das ist ein politischer Entscheid, den der Stadtrat zu gegebener Zeit zu fällen hat.» Für eine allfällige Nutzung durch die Stadt gäbe es derzeit keine konkreten Pläne.
Der Erschliessungsvertrag zwischen HRS und der Stadt stammt laut Olivier Jacot, Projektleiter Präsidium der Stadt, aus dem Jahr 2006. Darin ist geregelt wie das Saurer Werk Zwei – und als Teil davon das Heizwerk – ab Beginn der baulichen Entwicklung mit Strassen und Entwässerungsinfrastrukturen erschlossen werden. Zentrales Ziel der Parteien sei damals gewesen, die Revitalisierung der Industriebrache in die Wege zu leiten und Arbeitsplätze und Wohnräume zu ermöglichen.