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Seit 14 Jahren wohnt der zweifache Vater in der Seegemeinde. Nun kandidiert André Mathis (CVP) am 7. März für das Schulpräsidium. Wird er gewählt, will der 39-Jährige unter anderem die Einheitsgemeinde nochmals genauer prüfen.
André Mathis hätte sich gerne schon eher aktiv in seiner Gemeinde engagiert. Sein Beruf als Regionalvertriebsleiter bei Opel Schweiz und verschiedene Weiterbildungen liessen das zeitlich aber nicht zu. Bis jetzt. Nun ist für den 39-Jährigen der richtige Zeitpunkt gekommen: Am 7. März kandidiert er sowohl für das Horner Schulpräsidium als auch für einen Schulratssitz.
«Ich bin der Meinung, dass ich gut in dieses Amt hineinpasse und würde diese Aufgabe gerne übernehmen», sagt der gebürtige Rheinecker, der seit 14 Jahren mit seiner Frau in Horn lebt.
Ganz untätig war Mathis bisher in der Seegemeinde aber nicht. Er ist seit einem Jahr im Vorstand der CVP. Dieser habe nach einer möglichen Nachfolge für Schulpräsidentin Margrit Schrepfer gesucht. «Dabei bin ich zum Schluss gekommen, dass das etwas für mich ist.»
Er wolle die Schule auf ein neues Niveau bringen, sagt Mathis, der sich als Kommunikator, Motivator und Brückenbauer sieht. Zudem verfüge er über eine hohe Sozialkompetenz. In seinem Beruf habe er ständig mit neuen Leuten zu tun.
«Ich bin es gewohnt, zu verhandeln und Leute zu führen und zu motivieren.»
Mit seinem Master in Unternehmensführung und Geschäftsentwicklung bringe er zudem ein fundiertes Wissen in Betriebswirtschaftslehre mit. Und dank seiner beiden Söhne (4 und 7) habe er auch als Vater einen Einblick in die Schule.
Es gebe mehrere Punkte, die er als Schulpräsident an die Hand nehmen würde. Mathis nennt beispielsweise die Einheitsgemeinde. Die Stimmbürgerschaft sprach sich 2019 für eine erneute Prüfung aus. Nach zwei Workshops mit Mitgliedern der politischen Gemeinde und der Schulbehörde sowie einem externen Berater wurde Anfang 2020 mitgeteilt, dass eine Einheitsgemeinde aufgrund unterschiedlicher Gewichtung der Vor- und Nachteile derzeit nicht umsetzbar sei. Mathis sagt:
«Für mich ist das zu wenig. Ich bin weder für noch gegen die Einheitsgemeinde. Aber ich finde es wichtig, dass diese genau aufgearbeitet wird.»
Es brauche eine fundierte Analyse. Als Schulpräsident würde er die Prüfung der Einheitsgemeinde demnach noch einmal angehen wollen und die Bevölkerung diesmal stärker einbeziehen.
Analysieren will er auch die Fluktuation bei den Lehrpersonen. Diese sei in Horn verhältnismässig hoch. «Ich möchte wissen, woran das liegt. Dann können wir dem auch entgegenwirken.»
Er habe das Gefühl, die Gemeinde sei bei der Schule gespalten. Viele würden sich nicht mit dieser identifizieren. Das dürfte bei einigen Familien an der Mosaik-Oberstufe liegen. Dieses Modell setzt unter anderem auf Selbstkompetenz, Individualität und Altersdurchmischung. Es gebe sicher einige Punkte, die man prüfen und verbessern könne, sagt Mathis.
«Ich will, dass die ganze Gemeinde hinter ihrer Schule stehen kann und glaube, dass ich das erreichen kann.»
Er finde es positiv, dass im Mosaik-Modell Selbstkompetenz gefördert werde. Es sei aber auch wichtig, dass die Schule die Eltern und eher schwachen Schülerinnen und Schüler unterstütze.
Und was würde er anders als Margrit Schrepfer machen? Mathis überlegt. «Ich würde anders kommunizieren und mehr auf die Leute zugehen. Alles andere wird sich zeigen.»
Mathis stellt sich am 7. März einer Kampfwahl mit der heutigen Vizeschulpräsidentin Conny Jenni. Die FDP-Kandidatin ist seit fünf Jahren im Schulrat. Ihre Erfahrung könne ihm gegenüber natürlich ein Vorteil sein, sagt Mathis. Er müsse sich noch in viele Themen einlesen. Bis zum Stellenantritt im August habe er jedoch genügend Zeit.
Für ihn spreche wiederum, dass er als neue und neutrale Person völlig unbelastet an die Aufgabe herantreten und neue Impulse setzen könne. Ein Ratsmitglied in das Präsidium zu wählen, berge die Gefahr, in den bestehenden Strukturen festgefahren zu bleiben.
Anders als Jenni kandidiert Mathis auch für einen Schulratssitz. Die Priorität liege aber klar auf dem Präsidium. «Als Präsident kann man mehr bewegen.» Natürlich würde er sich auch freuen, wenn er in den Schulrat gewählt werde.
«Wenn es für beides nicht klappt, wäre ich enttäuscht.»
Auch bei den vier Schulratssitzen kommt es zur Kampfwahl. Neben André Mathis kandidieren neu auch Markus Moos (GLP) und Tamara Hochreutener (parteilos) sowie die beiden bisherigen Schulräte Christoph Egli und Urs Bodenmann (beide FDP). Es wäre falsch, so Mathis, wenn er sagen würde, dass er dem Wahltag völlig locker entgegen sehe. «Es ist eine spannende Zeit.»