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Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
Wenn am 21. Mai in Lettland der erste WM-Puck eingeworfen wird, ist auch der HC Thurgau mit von der Partie. Der italienische Verteidiger Sebastiano Soracreppa und der kanadische Aushilfsstürmer Brandon Hagel haben es ins Kader ihres jeweiligen Nationalteams geschafft. Für den Swiss-League-Klub aus Weinfelden ist das eine grosse Ehre. Seinen bislang letzten A-WM-Spieler stellte der HCT vor neun Jahren.
An einer A-WM sucht man Spieler des HC Thurgau meist vergeblich. Die Schweizer haben gar keine realistische Chance, sich aus der zweithöchsten Liga fürs Nationalteam aufzudrängen. Und die Ausländer, für die der HCT eine Lizenz löst, kommen meist vom Wühltisch der Sonderangebote und haben nicht das Format für eine WM-Teilnahme auf höchstem Niveau.
Gleichwohl hatte und hat Thurgau immer wieder Nationalspieler in seinen Reihen. Etwa den Letten Toms Andersons oder den Österreicher Bernhard Fechtig. Ihnen blieb eine WM-Teilnahme in der Vergangenheit aber ebenso verwehrt wie Patrick Spannring in diesem Jahr. Österreich ist nicht für das Turnier vom 21. Mai bis 6. Juni in Riga qualifiziert.
Geschafft hat es dafür Sebastiano Soracreppa. Der 21-jährige Südtiroler mit Schweizer Lizenz überstand auch den letzten Cut von Trainer Greg Ireland und figuriert in Italiens WM-Kader. Damit stellte der HC-Thurgau-Verteidiger auch international unter Beweis, dass er der Rohdiamant ist, für den er gehandelt wird. Am Wochenende flog Soracreppa mit dem Nationalteam von Verona nach Riga. Dort warten als Gegner unter anderen Kanada, Finnland und die USA.
Soracreppa, dessen Vertrag beim HCT bis 2023 weiterläuft, wird an der WM 2021 nicht der Einzige sein, der diese Saison für den HC Thurgau spielte. NHL-Stürmer Brandon Hagel (Chicago Blackhawks) schaffte es ins WM-Kader von Kanada. Der 22-Jährige absolvierte während der coronabedingten NHL-Pause 14 Swiss-League-Partien für den HCT, ehe er zurück nach Nordamerika ging.
Thurgaus bislang letzter A-WM-Spieler war Armin Helfer 2012 in Stockholm. Der Verteidiger gehörte damals wie heuer Soracreppa Aufsteiger Italien an. Thurgaus bislang letzter A-WM-Teilnehmer war Trainer Stephan Mair. Der 53-jährige Südtiroler coachte 2017 in Köln das italienische Nationalteam, konnte dessen Abstieg aber wie schon fünf Jahre zuvor Helfer nicht verhindern.