Die SP Weinfelden hat dem Stadtrat eine Petition überreicht. Sie fordert die Aufnahme von Geflüchteten von den Ägäis-Inseln in der Stadt selbst sowie Druck auszuüben auf den Bundesrat.
«Ich fühlte mich ohnmächtig, als ich die Bilder des brennenden Flüchtlingscamps Moria sah», sagt Dana Wassmann. «Und dann nimmt die Schweiz nur 53 dieser Zehntausenden Menschen auf, die im Elend leben. Das sind einfach viel zu wenige.» Sie sei auf die Petition «evakuierenJETZT» von 110 Schweizer Organisationen gestossen und hat sie im Vorstand der SP Weinfelden besprochen.
«Wir haben dann in den vergangenen zwei Wochen 107 Unterschriften gesammelt und überreichen diese mit der Petition nun dem Stadtrat.»
Mit der Petition und einem Brief will die SP erreichen, dass der Stadtrat seine Bereitschaft erklärt, Flüchtlinge in Weinfelden aufzunehmen und so Druck auf den Bundesrat auszuüben. «Alle grossen Schweizer Städte haben die Petition schon unterschrieben und nun folgen auch zahlreiche mittlere und kleine Städte», sagt Xenja Magri. «Wir hätten in unserem Land viel mehr Platz und auch genügend Geld, um deutlich mehr Flüchtlinge aufzunehmen und sie aus ihrem Elend in den Flüchtlingslagern zu befreien.»
Dana Wassmann sieht alleine in Weinfelden ein Potenzial für sicher 100 Plätze für Flüchtlinge. «Da würden sich die leer stehenden Gebäude an der Bankstrasse bestens anbieten. Und es gibt sehr viele Leute, die auch bereit wären, etwas beizusteuern, beispielsweise, die Flüchtlinge zu betreuen oder zu bekochen.»
Stadtschreiber Reto Marty hat gestern die Petition entgegengenommen. «Der Stadtrat hat nun die Aufgabe, die Petition zu beantworten. Wie lange das dauert, ist schwierig zu sagen.» Im Gegensatz zu einer Initiative oder einem Referendum reiche in diesem Fall eine Antwort, direkte Verpflichtungen für die Stadt ergeben sich aus ihr nicht.