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Am ersten Gottesdienst nach der Corona-Pause wurden die neue evangelische Kirchenpräsidentin Susanne Dschulnigg in ihr Amt eingesetzt und ihr Vorgänger Thomas Leuch verabschiedet.
Von bösem Blut keine Spur: Nach der Kampfwahl um das Kirchenpräsidium, welche Susanne Dschulnigg im April gewann, sassen die ehemaligen Kontrahenten am Sonntag in der evangelischen Stadtkirche nebeneinander in der ersten Reihe.
An die Wand war als Sinnbild ein keimender Bohnensprössling in den ersten Wachstumsstadien projiziert. Versöhnlich war auch der Inhalt der Predigt von Pfarrerin Irena Widmann. Zu einer gelingenden Kirche können alle Mitglieder beitragen, befand sie, «ob wir nun pflanzen wie Paulus oder wässern wie Apollos». Denn wachsen lasse allein der Herr. Pfarrerin Widmann sieht die Kirche auch als Wächterin, als deren Aufgabe sie beschrieb: «Hinsehen, wo Unrecht geschieht. Denen eine Stimme geben, die unter die Räder kommen. Für eine menschliche Stadt sorgen.»
Pfarrer Damian Brot verabschiedete Pascale Wallroth, Annika Jordi, Barbara Stäheli und Thomas Leuch im Namen der Kirchgemeinde.
«Ihr habt mit euren Talenten, eurem Erfahrungsschatz, eurer Freude und eurem Glauben wichtige Arbeit geleistet.»
So dankte Brot den abtretenden Behördenmitgliedern für ihren Einsatz und gab ihnen seinen Segen mit auf den Weg. Dem scheidenden Präsidenten Leuch dankte er für sein Engagement und Mitdenken, speziell aber für die grosse Verantwortung, die er in den vier Jahren übernommen habe. Den persönlichen Austausch habe er sehr geschätzt: «Du und deine Frau waren die ersten, die ich in Kreuzlingen kennenlernte», sagt Pfarrer Brot. «Ich spüre, wir stehen auf demselben Fundament.»
Die Einberufung der Neuen und Wiedergewählten in die Kirchenvorsteherschaft sorgte dank Pfarrer Gunnar Brendler für Heiterkeit. Er hatte Töpfe mit Erde besorgt und zwei Blumenmischungen. Der Reihe nach durften Susanne Dschulnigg, Walter Studer, Burghard von Sondern, Anke Rieche und Ron Neely säen und giessen. «Ich hoffe auf einen guten Nährboden in Kreuzlingen, dass etwas wächst und gedeiht», kommentierte der Pfarrer.
Der Gottesdienst fand mit Schutzmassnahmen statt: Jede zweite Bank war gesperrt, man wahrte den Sicherheitsabstand und singen war verboten. Bis auf Weiteres müssen alle Gottesdienste aus Platzgründen in der Stadtkirche stattfinden.