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Ostschweiz
Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
Räbeblatt: Die Weinfelder Sozialdemorkaten wittern einen Skandal: Es gibt keinen einzigen weiblichen Strassennamen in der Stadt. Eine Initiative soll dem Abhilfe schaffen und erst noch SP-Stadträtin Ursi Senn einen Stein in den Garten werfen.
Die Linken erstarrten vor Schreck. Da fehlt was wichtiges im Städtlein Weinfelden! Bienen, Meisen und sogar die Frauenfelder haben eine, Bundesräte, Generäle und Freiheitskämpfer sowieso. Wir haben sogar einem noch lebenden Schriftstellern ein Denkmal gesetzt. Aber eines haben bisher alle übersehen: Keine einzige Strasse in Weinfelden trägt einen Frauennamen. Zwei sollen es nun werden. Nur zwei? Ein Skandal für die Linke!
Denn alle anderen Parteien wissen, wo sie Strassentechnisch hingehören. Die FDP hat mit Deucher immerhin eine Strasse, die nach einem ihrer Bundesräte benannt ist. Die GLP fühlt sich bestimmt in der Gaswerkstrasse wohl und die kirchlichen Parteien wie CVP oder EVP sind, je nach Wahlresultaten, in der Kirch- oder Friedhofstrasse anzutreffen.
Die Grünen suhlen sich im Blüemliquartier der Nelken-, Rosen- oder Florastrasse, wobei hier auch gartenaffine SVP-Parlamentarier gesichtet wurden. Und die Sünnelipartei hat ja die Sonnenstrasse.
Erste Sitzungen für eine Volksinitiative haben schon stattgefunden, die Linken gehen aufs Ganze. Sie wollen mehr Weiblichkeit in Weinfeldens Strassen und damit ihre Politprogramm auf die geografische Karte der Stadt bringen. Die Idee: Die Deucherstrasse soll zum Widmer-Schlumpf-Weg werden, die Dunantstrasse zur Amherdgasse oder noch besser die Dufourstrasse zur Karin-Keller-Sutter-Strasse werden.
Doch einigen ist das dann doch zu wenig lokal. Weinfelden, so der grosse Tenor, habe doch genügend wichtige Frauen. So einigten sich die Sozialdemokraten darauf, ihrer Stadträtin einen Stein in den Garten zu werfen. Die Bleichestrasse soll, gemäss Initiative, in Sennweg umbenannt werden.