Däumchen drehen gibt's nicht: Die Betreiber der Romanshorner Imbissstände ziehen ein Fazit am Ende der Saison

Die Coronapandemie hat das Gastgewerbe vor Herausforderungen gestellt. Besonders die Inhaber von Imbissständen waren gefordert. Dank guter Organisation liess sich die Situation in der Hafenstadt aber verhältnismässig gut bewältigen.

Alessa Sprinz
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Das «Strandland» in Romanshorn.

Das «Strandland» in Romanshorn.

PD

Micha Schranz stand mit seinem Café-Trailer nahe dem Hafen. Die Aktion war nicht geplant. «Es war eine lebenserhaltende Sofortmassnahme», sagt Schranz in Zeiten von Corona. Seine Firma, die coffee-to-go-company, ist eigentlich ein Catering-Unternehmen. Diesen Sommer habe er zwei Möglichkeiten gehabt.

«Entweder Däumchen drehen oder sich neu erfinden.»

Schranz dreht keine Däumchen. Er sei bereits dabei zu planen, nächstes Jahr seinen Trailer wieder am Hafen in Romanshorn abzustellen. Bei den Gästen, Kunden und beim Tourismus sei das Angebot gut angekommen.

Schranz lobt die Stadt: Sie habe schnell und unkompliziert reagiert und die Bewilligungen für die Stände erteilt. Yves Dalla Corte, der mit einer Lounge am Hafen war, ist indes in Gesprächen mit der Stadt. Er will ebenfalls nächstes Jahr weitermachen, sogar etwas ausbauen. Neu sollen mehr Pflanzen und saubere WC’s integriert werden. Die Corona-Angst habe er nicht gross gespürt. Die Leute seien froh gewesen, wieder beisammen sein zu können.

Zwei Einsprachen gegen das Fondue Chalet

«Sie hatten Nachholbedarf», sagt auch der Besitzer der Hafenlounge, Urs Schmiedhauser. Er will die Hafenlounge 2021 wieder aufbauen. Im Sommer hatte Schmiedhauser noch ein Fondue Chalet geplant. Gegen ein entsprechendes Baugesuch gab es aber zwei Einsprachen. «Da hat mich ein Kollege darauf gebracht, dass ich ja ein Schiff mieten könnte.» Die Wintersaison eröffnet Schmiedhauser mit dem sogenannten «Winterschiff». Dabei geht das Schiff «MS Zürich» ab November im Romanshorner Hafen vor Anker und dient in der kalten Jahreszeit als Fondue-Restaurant. Wenn das Konzept funktioniert, könne er sich vorstellen, das «Winterschiff» zu wiederholen.

Zum ersten Mal Stand-up-Paddling

Ein ebenfalls breites Angebot hat der Trailer Strandland präsentiert. Viele Anbieter waren beim Hafen und im Park anzutreffen. Der Standort des «Strandland» war in der Nähe der Badi. Besitzer Philipp Straub ist froh darüber. Der Standort sei ideal, weil das «Strandland» neben Essen und Getränken auch sportliche Aktivitäten anbietet. Dieses Jahr zum ersten Mal auch Stand-up-Paddling.

«Das ist sehr gut angekommen.»
Bettina Beck, Stadtschreiberin von Romanshorn.

Bettina Beck, Stadtschreiberin von Romanshorn.

PD

Manche seien jeden Tag ein Stand-up-Paddle holen gekommen, sagt Straub.

Die Stadt Romanshorn zieht eine positive Bilanz, wie sie auf Anfrage sagt.

«Die verschiedenen Angebote trugen zweifellos zu einer weiteren Steigerung der Attraktivität der Areale am Wasser bei»,

teilt Stadtschreiberin Bettina Beck mit. Man prüfe, wie eine mögliche Fortsetzung nächstes Jahr aussehen könnte. «Die Verträge werden für ein Jahr ausgestellt.» Für die Saison im nächsten Sommer müssten die Standbesitzer also wieder eine Bewilligung einholen, so Beck.