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Im Grundsatz sind sich alle einig. Beim Weg gehen die Meinungen auseinander. Eine Mehrheit des Parlaments hält eine Machbarkeitsstudie für unnötig. Der Stadtrat will sie trotzdem in Auftrag geben.
Für eine halbe Million Franken soll auf dem Sportplatz Stacherholz eine überdachte Tribüne entstehen. Als der Vorschlag im Dezember eingereicht wurde, erhielt er die Unterstützung von 25 der 30 Parlamentsmitglieder. Auch der Stadtrat ist dem Vorhaben gegenüber positiv gestimmt. Als Nächstes will er jetzt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Damit will die Behörde verhindern, dass es zu einem «Schnellschuss mit hohen Folgekosten» kommt, wie Jörg Zimmermann, Leiter des Ressorts Freizeit, Sport und Liegenschaften, sagte.
Für eine Mehrheit der Parlamentarier ist dieser Umweg unnötig. Peter Künzi, einer der Initianten des Vorstosses, sagte:
«Wir brauchen ein beschleunigtes Vorgehen, da schnell Platz für Material und ein Witterungsschutz für Zuschauende benötigt wird.»
Er sei «felsenfest» überzeugt, dass die Tribüne den Sportplatz nachhaltig aufwerte. Generell unterstütze er eine ganzheitliche Betrachtung des Projekts, sagt Künzi, «aber es darf nicht dazu führen, dass ein aufgeblähtes Luxusprojekt präsentiert wird».
Mit seiner Meinung steht der Vertreter der Gruppierung Xsunder Menschen Verstand (XMV) nicht alleine da. Die Machbarkeitsstudie und das Gesamtkonzept würden Kosten und sehr viel Zeit beanspruchen, sagte Bill Mistura von der SVP.
«Das Ziel ist, das Projekt auf der Zeitachse möglichst schnell umzusetzen.»
Weitere Stimmen aus den Fraktionen CVP/EVP und FDP/XMV forderten Ähnliches. Die Fraktion SP/Grüne äusserte sich nicht zum geplanten Vorgehen des Stadtrats mitsamt Machbarkeitsstudie.
Trotz der zahlreichen Zweifel an der Machbarkeitsstudie hält der Stadtrat an seinem Plan fest. Es seien viele spannende Einwände von Parlament gekommen, sagt Stadtpräsident Dominik Diezi.
«Der Stadtrat ist sich aber weiterhin sicher, dass eine Machbarkeitsstudie der seriöse und richtige Weg ist.»
Dass sich der Stadtrat damit gegen den Willen von zahlreichen Parlamentariern stellt, rechtfertigt der Stadtpräsident folgendermassen: «Die konkrete Umsetzung von Projekten wie diesem liegt im Kompetenzbereich des Stadtrates.» Schliesslich müsse auch er dafür geradestehen, wenn etwas schief gehe.
Zum Zeitplan und den Kosten der Machbarkeitsstudie kann Diezi noch nichts sagen. «Damit wird sich der Stadtrat in nächster Zeit beschäftigen.» Aber, kann er versichern, die Tribüne werde nicht zu einem Luxusprojekt ausgebaut.