Startseite
Ostschweiz
Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
Rund vier Monate vermisste Karlheinz Möckel seinen Kater. Er dachte, er habe sich zum Sterben verkrochen. Doch dann entdeckte er in der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Amriswil, wenn ...» ein Foto von seinem Kater und konnte sein Glück kaum fassen: Zum zweiten Mal fand er dank Facebook seinen vierbeinigen Streuner und Abenteuerer wieder.
«Das ist doch unser Felix», sagt Karlheinz Möckel am Morgen des 11. Januar zu seiner Partnerin. Die beiden liegen noch im Bett. Karlheinz Möckel hat auf der Seite «Du bisch vo Amriswil, wenn …» ein Bild von seinem Kater entdeckt, den er seit knapp vier Monaten vermisst.
«Kann sein», antwortet Möckels Partnerin verschlafen. Doch er war sich sicher: Das ist sein geliebter Felix. Er nahm Kontakt zur Verfasserin des Eintrags auf und fuhr noch am selben Morgen zu ihrer rund eineinhalb Kilometer entfernten Wohnung. Er packte den Kater ein und ging mit ihm zum Tierarzt, um den Chip auslesen zu lassen. Dort bekam er die endgültige Bestätigung: Es ist sein Felix.
«Wir hatten ihn schon abgeschrieben», erzählt Karlheinz Möckel. Kurz vor seinem Verschwinden habe sich der Kater mehrere Tage lang übergeben. Er habe mager und hat krank ausgesehen. Deswegen waren sie auch mit Felix beim Tierarzt, der habe jedoch keine Krankheit oder ähnliches feststellen können. Und dann verschwand Felix. Karlheinz Möckel und seine Partnerin ahnten Böses:
«Wir dachten, er hat sich irgendwo zum Sterben verkrochen.»
Umso schöner ist Felix nun wieder da. Er wirkt gesund und hat wieder Normalgewicht. Zu Essen hat er während seinem Ausflug scheinbar genug bekommen. Einige Facebook-Nutzerinnen schreiben, dass sie den Kater gefüttert hätten. «Er ist sehr freundlich und kann schnell mitleidig tun», meint Möckel. Deswegen sei es für ihn kein Wunder, dass ihm manche etwas zu fressen gegeben haben. Das bestätigt auch eine Facebook-Nutzerin:
«Er war vor unserem Block und hat traurig, aber intensiv mit Miauen auf sich aufmerksam gemacht.»
Möckel finde das Füttern fremder Katzen zwar nicht gut, jedoch ist er auch froh, seinen Kater gesund wieder gefunden zu haben. «Danke an alle, die sich um unseren Felix gekümmert haben», schrieb er auf Facebook. Er ist froh den begnadeten Schmuser, der von Möckel auch «mein Therapie-Kater» genannt wird, wieder bei sich zu wissen.
Dass Möckel seinen Felix auf Facebook fand war reiner Zufall. Erst seit zwei Monaten ist er auf der auf der Plattform angemeldet. Auf die Gruppe «Du bisch vo Amriswil, wenn …» ist er zufällig gestossen. Das Bild von seinem Felix war eine grosse Überraschung.
Für Möckel hat sich das soziale Medium wiederholt als hilfreich erwiesen, denn Felix wurde bereits zum zweiten Mal durch Facebook wiedergefunden. Möckel erzählt:
«Vor rund einem Jahr war Felix schon einmal für längere Zeit verschwunden.»
Er bat eine Bekannte eine Suchanzeige auf Facebook zu posten. Prompt kam auch die Antwort: Felix befand sich rund 50 Meter von Möckels damaligen Wohnsitz entfernt. Er sass auf einem Nistkasten in einem hohen Baum. Da der Kater nicht mehr allein runterkam, wurde er schliesslich von der Feuerwehr wieder auf die Erdoberfläche geholt.
«Felix ist ein Streuner», sagt Möckel. Seit dem 31. Januar ist der Kater wieder auf Wanderschaft. Möglicherweise wird er also bald ein Star der Gruppe «Du bisch vo Armiswil wenn …», wenn aufmerksame Bürger und Bürgerinnen wieder den Besitzer des mitleidig miauenden Katers suchen.