Amriswil
Einheimische Mitbewerber unterliegen: Generalplaner aus Rheineck gewählt

Die Stadt Amriswil hat in einem Generalplanerwahlverfahren bestimmt, wer die 30 neuen Alterswohnungen realisieren soll.

Manuel Nagel
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Links die bestehenden 66 Alterswohnungen. Zwischen diesen und der Alleestrasse am rechten Bildrand sollen 30 neue Wohneinheiten entstehen. Dazu müssen zwei Häuser weichen.

Links die bestehenden 66 Alterswohnungen. Zwischen diesen und der Alleestrasse am rechten Bildrand sollen 30 neue Wohneinheiten entstehen. Dazu müssen zwei Häuser weichen.

Bild: Manuel Nagel

Der Standort ist ideal für Alterswohnungen. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt das Alters- und Pflegezentrum (APZ), wodurch Synergien genutzt werden können, und in wenigen Minuten Gehdistanz liegen auch die sämtliche Amriswiler Kirchen sowie Einkaufsmöglichkeiten.

Die sehr gute Auslastung und sogar Wartelisten belegen den Bedarf und haben deshalb die Stadt Amriswil ermutigt, das bestehende Angebot um weitere fast 50 Prozent zu erhöhen (siehe Kasten). Diese Pläne wurden bereits letzten November publik. Ebenso, dass bis Mai ein Generalplaner gesucht werde.

Abstimmung ist am 28. November geplant

Die Alterssiedlung Amriswil (ASA) soll von aktuell 66 auf neu 96 Wohneinheiten vergrössert werden. Bis Ende August wird nun das Projekt aufbereitet und optimiert, sodass es dann am 28. November dieses Jahres der Amriswiler Stimmbevölkerung zur Abstimmung vorgelegt werden kann.

Läuft alles wie gedacht, so können im Laufe des nächsten Jahres die Baumaschinen auffahren. Voraussichtlich im Dezember 2023 sollten die ersten Mieterinnen und Mieter in ihre neuen Alterswohnungen einziehen können. (man)

Hier an der Kreuzung Egelmoosstrasse/Alleestrasse sollen die 30 neuen Alterswohnungen entstehen.

Hier an der Kreuzung Egelmoosstrasse/Alleestrasse sollen die 30 neuen Alterswohnungen entstehen.

Bild: Manuel Nagel

Diesen hat die Stadt nun mittels Planerwahlverfahren gefunden. Das Projekt der RLC Architekten AG aus Rheineck setzte sich gegen weitere vier Konkurrenten durch. Sämtliche fünf Bewerber mussten im Dezember 2020 eine Präqualifikation überstehen. Danach beurteilte ein Gremium die eingereichten Projekte nach Kriterien wie Honorarangebot, Konzepte zur Konstruktion und Statik, zur Gebäudetechnik, zur Materialisierung und zur Fassadengestaltung. Aber auch Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit flossen in die insgesamt drei Bewertungsdurchgänge – individuell, im Plenum und schliesslich ein Kontrolldurchgang – mit ein.

Bauzeit durch Holzbaumodule stark verkürzt

Wie bereits beim städtischen Werkhof, so hat sich aus Sicht der Bauherrin auch hier das Planerwahlverfahren gelohnt, weil die eingereichten Beiträge sehr vielfältig seien und jeder Bewerber unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt habe. Das siegreiche Projekt der RLC Architekten überzeuge insbesondere im Konstruktionskonzept mit einer weitsichtigen Planung, begründet die Jury ihre Wahl. Dennoch hat das Gremium einige Projektierungshinweise zur Weiterbearbeitung angebracht, die nun in den nächsten drei bis vier Monaten einfliessen werden.

Erwin Tanner, Stadtrat Ressort Alter.

Erwin Tanner, Stadtrat Ressort Alter.

Bild: PD

Die unterlegenen Mitbewerbern auf Platz zwei und drei waren Amriswiler Planer. Der zuständige Stadtrat Erwin Tanner bedauert, dass diese es nicht ganz an die Spitze geschafft haben. Tanner sagt:

«Aber alles lief anonym ab und wir im Planerwahlgremium wussten nicht, wer hinter welchem Projekt steckt. So ist der Wettbewerb.»

Dennoch wird wohl ein grosser Teil der Wertschöpfung in der Region bleiben. Bei der Herstellung der vorgesehenen Holzbaumodule – dadurch könnte die Bauzeit massiv verkürzt werden – dürfte ein grösseres, einheimisches Holzbauunternehmen zum Zug kommen.