Amriswil
Das P. kann auch für Petra stehen: Theaterregisseur Florian Rexer hat ein Herz für Mädchen wie Jungs und lässt sie mit einem Kampfchoreographen trainieren

Nach «Oli Twist» bringt der Romanshorner Theatermacher Florian Rexer «P. Pan» auf die Thurgauer Bühnen und sucht dafür erneut junge Talente. Premiere ist im Amriswiler Kulturforum im Dezember.

Manuel Nagel
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Unternehmerin Diana Gutjahr steht mit Theatertausendsassa Florian Rexer im Park vor dem Amriswiler Kulturforum, in dem im kommenden Dezember die Premiere von «P. Pan» stattfinden soll. Die Nationalrätin übernimmt das Patronat des Theaterstücks.

Unternehmerin Diana Gutjahr steht mit Theatertausendsassa Florian Rexer im Park vor dem Amriswiler Kulturforum, in dem im kommenden Dezember die Premiere von «P. Pan» stattfinden soll. Die Nationalrätin übernimmt das Patronat des Theaterstücks.

Bild: Manuel Nagel

Nein, Diana Gutjahr spielt nicht die Hauptrolle in Florian Rexers neustem Projekt – obwohl sie eigentlich prädestiniert dafür wäre. In ihrer Jugend erhielt sie nämlich «den Spitznamen Pan», wie die Nationalrätin verrät.

Und ausgerechnet «P. Pan» heisst das Stück, bei dem Profischauspieler mit jungen Talenten auf der Bühne stehen werden, wie es bereits vor etwas mehr als einem Jahr bei «Oli Twist» der Fall war. Auch wenn Gutjahr zweifelsohne jung ist und als Politikerin und Unternehmerin Talent mitbringt, so sucht Rexer Nachwuchsmimen aus dem Kanton zwischen 12 und 18 Jahren.

Casting am 13. Juni

Bis Ende Mai können sich Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren für «P. Pan» bewerben, sofern sie Bewegungstalente sind und Lust am Schauspiel haben. Die Proben finden ab Oktober statt, das Stück wird diesen Winter aufgeführt. (man)
Weitere Informationen auf der Website www.p-pan.ch.

Da fällt Diana Gutjahr knapp aus den Traktanden. Ihre Rolle in diesem Stück ist dennoch eine wichtige: Sie übernimmt wie bei «Oli Twist» auch diesmal das Patronat und tritt zudem mit ihrer Firma als eine der Hauptsponsorinnen auf. Diana Gutjahr erzählt:

«Florian hat den Satz noch nicht mal fertig gesprochen, da habe ich bereits zugesagt.»

Denn schon bei «Oli Twist» habe sie gesehen, wie viel Freude die Aufführung dem Publikum bereitet habe, «und es hat auch mich berührt und in den Bann gezogen», sagt sie. Ausserdem sei es wichtig, dass man Projekte unterstütze, die etwas Normalität in den Alltag zurückbringen und Perspektiven geben – gerade den Jungen.

Das Stück sollen auch Mädchen schauen wollen

Und mit «den Jungen» sind hier explizit nicht nur die Buben gemeint. Das lässt schon der Name des Stücks durchblicken. Regisseur Florian Rexer klärt auf: «In ‹Peter Pan› kommen eigentlich nur männliche Charaktere vor, wenn die Buben gegen die bösen Piraten kämpfen. Das ist so klischiert und aus heutiger Sicht nicht mehr zeitgemäss.» Er wolle aber, sagt Rexer, das Stück so inszenieren, dass auch Mädchen Lust haben es anzuschauen.

Deswegen beschloss Rexer, dass eine Schauspielerin Peter Pan spielt. Der Regisseur sagt:

«Ich will damit ein Zeichen setzen.»

Und mit «P. Pan» will er es irgendwie offenlassen und dem Publikum nicht vorgeben, dass der Held immer der Junge sei. «Ist es eben nicht», sagt Florian Rexer.

Mit diesem Hintergrund ist auch klar, dass es für das Stück nicht nur Buben braucht, sondern auch Mädchen – und es somit auch Piratinnen geben wird, die bei den Kampfszenen mal den Piraten aufs Maul geben. Dazu lässt Rexer noch eine kleine Bombe platzen: «Die Kinder werden mit einem professionellen Kampfchoreografen arbeiten können. Jean-Loup Fourure ist auf diesem Gebiet eine Koryphäe und entsprechend gefragt. Dank der Coronakrise habe er jedoch «etwas Kapazität», sagt Rexer und lächelt.

Deshalb setzt der Regisseur die Latte der Anforderungen diesmal auch etwas höher als noch bei «Oli Twist». Die Kinder und Jugendlichen müssten schon sportlich sein, verlangt Florian Rexer – um es mit einem schmunzelnden Augenzwinkern jedoch gleich wieder zu relativieren:

«Das heisst aber nicht, dass sie alle durchtrainiert und schlank sein müssen wie ich.»