Unfallstatistik
Mehr Unfälle, aber weniger Todesopfer als 2021: Die Thurgauer Kantonspolizei zieht Bilanz zum Strassenverkehr im vergangenen Jahr

Auf Thurgauer Strassen mussten im vergangenen Jahr 1199 Verkehrsunfälle polizeilich bearbeitet werden. Das sind rund 11 Prozent mehr als 2021. Die Zahl der Todesopfer fiel hingegen von 14 auf elf Personen. Die Verkehrsunfallstatistik in der Übersicht.

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Einer von 1199 polizeilich bearbeiteten Unfällen im vergangenen Jahr: In Güttingen wurde im vergangenen Frühling ein Rollerfahrer schwer verletzt.

Einer von 1199 polizeilich bearbeiteten Unfällen im vergangenen Jahr: In Güttingen wurde im vergangenen Frühling ein Rollerfahrer schwer verletzt.

Bild: Kapo Thurgau

Im Kanton Thurgau wurden im vergangenen Jahr 1199 Verkehrsunfälle polizeilich bearbeitet, 11,4 Prozent mehr als im Jahr 2021 (1076). Das teilt die Thurgauer Kantonspolizei in einem Communiqué mit. Die Zahl der Unfälle mit getöteten oder verletzten Personen nahm um 8,7 Prozent zu (von 518 auf 563), die Zahl der Unfälle mit Sachschaden um 14 Prozent (von 558 auf 636). Der Vergleich mit den Jahren 2012 (1422 Unfälle) und 2002 (1754) zeigt, dass die Unfallzahlen zuvor über Jahre kontinuierlich zurückgegangen sind.

Vier der Toten waren auf dem E-Bike unterwegs gewesen

Auf den Thurgauer Strassen kamen im vergangenen Jahr elf Menschen ums Leben, im Jahr 2021 waren 14 Todesopfer zu beklagen gewesen. Die Zahl der Schwerverletzten stieg von 170 auf 175 Personen, die Zahl der Leichtverletzten nahm von 453 auf 518 Personen zu. Sechs der elf tödlich verunfallten Personen waren gemäss der Mitteilung besonders vulnerable Verkehrsteilnehmende: Sie waren zu Fuss (eine Person), mit einem E-Bike (vier Personen), mit dem Motorrad (eine Person) und mit einem Kleinmotorrad (eine Person) unterwegs.

Bei 163 der 1199 polizeilich bearbeiteten Verkehrsunfälle auf Thurgauer Strassen war die Hauptursache Alkoholeinfluss, im Jahr 2021 war dies bei 114 von 1076 Unfällen der Fall. Bei 104 (2021: 142) Unfällen war die Hauptursache nicht angepasste Geschwindigkeit.

Bild: Kapo Thurgau

Anzahl der Motorfahrzeuge steigt laufend

«Der Vergleich der Unfall- und Opferzahlen über einen längeren Zeitraum zeigt, dass die Präventionsarbeit der Kantonspolizei, in enger Zusammenarbeit mit Tiefbauamt, Strassenverkehrsamt und Amt für Volksschule sowie regelmässige polizeiliche Verkehrskontrollen zu mehr Sicherheit auf den Kantonspolizei Thurgauer Strassen beitragen», heisst es im Communiqué weiter. Zu berücksichtigen gelte es dabei, dass der Motorfahrzeugbestand seit Jahrzehnten steige: 1990 waren noch rund 120’000 Motorfahrzeuge registriert, im Jahr 2010 waren es rund 197’000, und im vergangenen Jahr wurde ein Bestand von rund 254’000 Motorfahrzeugen mit Thurgauer Kontrollschild ausgewiesen. (kapo/red.)

Über die Datenerhebung

Mit der Verkehrsunfallstatistik orientiert die Kantonspolizei über das Unfallgeschehen auf dem Thurgauer Strassennetz. Die Statistik beinhaltet alle Unfälle, die im Jahr 2022 von der Kantonspolizei Thurgau bearbeitet wurden. Sie dient zur Information der Öffentlichkeit über das Unfallgeschehen und bildet für Fachleute von Bund, Kanton, Städten und Gemeinden eine wichtige Grundlage für Massnahmen zur Reduktion der Unfallzahlen.