Das Open Air Frauenfeld bringt das harmonische Gleichgewicht zwischen Beatrice Egli und dem traditionellem Hornussen auf der Frauenfelder Allmend ganz schön durcheinander.
Thurtal. Frauenfeld. Allmend. Hier flattert für gewöhnlich die Schweizer Flagge, weil da hornussen sie unterm Jahr. Und wenn die Sonne untergeht gibt’s Fondue und Raclette. Dazu Féchy aus der Waadt. Aus dem Casettenrekorder singt scheppernd Beatrice Egli, weil der Heiri die so mag. Zwei Tage später ist nun alles anders. Im Hochsommer kann es schon vorkommen, dass sich auf der Allmend das Personal austauscht.
Schwaden über den Massen. Schweiss, Hitze, Marihuana. Bumm-bumm-tschack. Kilometerweit zu hören. Bumm-bumm-tschack. Und jeder ganz nah, der spürt es. Im Brustkorb, auch in den Beinen, eigentlich am ganzen Körper. Alle sind so jung, alle sind so kräftig. Alle sind so gut drauf. Let’s bounce, motherfucker, let’s bounce!
Die Jungs tragen Tattoos, die Mädels auch. Die Jungs ziehen Koks. Die Mädels auch. Die Jungs haben Stielaugen. Die Mädels tanzen. Tschacka-lacka-wow-bumm-bumm. Ein Wippen. Ein Vibrieren. Die Männer auf den Bühnen liefern den Sound for Living, Digga. Hey, kulturelle Aneignung: Fuck you! Bitches!