Im Schuss durch die Sommerhitze: Der Verein 8560 feiert das Fünf-Jahr-Jubiläum der «Rutsch und Flutsch». Das von einem Hydranten bezogene Wasser wird nach dem Verbrauch auf der Rutschbahn zur Bewässerung von Feldern wiederverwendet.
Wo sonst Kühe weiden und Bussarde und Turmfalken mit schrillen Pfiffen ihre Runde fliegen, herrschte in den vergangenen fünf Tagen ein emsiges Treiben. Die Mitglieder des Vereins Vollgas 8560 bereiteten sich oberhalb von Märstetten auf ein Jubiläum vor: Fünf Jahre «Rutsch und Flutsch».
Mit grossem Engagement wurde gehämmert, geschraubt und Zelte und Festbänke aufgestellt. Überragt wurde das gesamte Festgelände von der 20 Meter langen Startrampe, von der sich die beiden 110 Meter langen Rutschbahnen wie riesengrosse orange Raupen über die Wiese erstreckten. Neu wurde die Flucht der Rutschbahn etwas mehr nach Osten ausgerichtet und ein kleiner Knick half, den Schwung mitzunehmen.
Präsident Luzian Schmid hat mit seinen sechs Vorstandskollegen eine Ferienwoche ehrenamtlich für den Aufbau der ganzen Anlage investiert. Er kommt auf seinem Quad herangeflitzt und antwortet auf die Frage, wie es um den Wasserverbrauch bei dieser Trockenheit steht: «Die benötigten 50 Kubikmeter Wasser konnten wir dank einer Poolreinigung für die ersten beiden Tage nutzen. Somit waren insgesamt 100 Kubikmeter Wasser notwendig. Diese beziehen wir über einen Hydranten und wälzen es mit Hilfe einer alten Zivilschutzpumpe um. Am Schluss des Tages wird das Wasser zur Bewässerung der Felder in der Nähe benutzt.»
Um möglichst viel Wasser zu sparen, wurde auf den bereitgestellten Öko-Tois mit Holzschnitzel gespült. Schmid äusserte sich lobend und dankbar darüber, dass insgesamt 15 Helfer das Ganze ehrenamtlich aufgebaut haben und der Anlasse dank grosszügiger Sponsoren durchgeführt werden konnte:
«Dank unserer Gattinnen, die uns unterstützen und den Rücken freihalten, wäre unser Engagement gar nicht möglich.»
Sie konnten es kaum erwarten, die kleinen und grossen Rutscher, die sich am Freitag kurz vor Mittag vor der Startrampe einfanden. Passend zum Einsatz der zusätzlichen 40 Helfer ertönte aus den Lautsprechern: «Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt …»
Erstmals wurde am Abend des ersten Tages eine Olympiade im Stil eines Grümpelturniers durchgeführt. Ein Dutzend Vierermannschaften meldeten sich am Start. Der Plausch-Wettkampf – aus dem Team «Slip dry» mit einer Zeit von 3.59 Minuten als Sieger hervorging – begann für den Startenden mit einer schnellen Rutsch-Party und für die drei weiteren Teilnehmer stand ein Wasserlauf über eine Seifenblache, ein Wasserpistolenschiessen und ein Fussball-Dart auf dem Programm.
Nach dem abschliessenden T-Shirt-Wechsel folgte zum Abschluss ein Rutsch des ganzen Teams. Der sonntägliche Familiengottesdienst im Festzelt bildete den Auftakt für den dritten Rutsch- und Flutsch-Tag. Am Abend war endgültig Schluss. Ausgenommen davon sind die Organisatoren: Auf sie wartet der Abbau.