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Der neu gegründete Dorfverein Dettighofen hat am Osterwochenende bereits seinen dritten Anlass organisiert. Für das Eiertütschen kamen rund 60 Personen in das ungenutzte Schulhaus.
Duell: Zwei Spieler stossen zwei Eier mit Wucht aneinander. Gewonnen hat, wessen Schale heil bleibt. Eiertütschen ist ein beliebtes Spiel. Am Karfreitag halten sich rund 60 Einwohnerinnen und Einwohner von Dettighofen im Freien der Schulanlage auf. Ein friedvolles Bild. Die Sonne wärmt die Gäste. Im Garten diskutieren Erwachsene an ihren Tischen. Kinder spielen an Geräten. Vom Kleinkind bis zum Grossvater sind alle da.
«Ein Hit ist das Eiertütschen, deshalb machen wir mit», ist sich das Ehepaar Erika und Hansjörg Roth einig. Der neu gegründete Dorfverein Dettighofen organisierte am Karfreitag mit Erfolg den dritten Anlass für sein Dorf. Nebst der Gründungsversammlung stiess ein Flohmarkt auf Resonanz. Am Karfreitag gibt es weitere Stärkung bei Apéro und frisch gebackenem Zopf.
Jeder bewaffnet sich mit einem Ei. Wenn spitz auf rund trifft, geht das Kräftemessen meist eindeutig aus. Deshalb gilt beim Eiertütschen: Kuppe auf Kuppe, spitz auf spitz. Kritisch wird es mit unterschiedlichen Seiten gegeneinander. Dann heisst es nur noch: Das Ei aufbrechen und geniessen kann man auch als Verlierer. Alfred Keller isst das Ei gern mit Maggi. Andere mögen es mit Mayo, Senf oder Aromat. Die Sieger der ersten Runde treten bald zum zweiten Mal in die Eiertütsch-Arena. Das Spiel ist rasch beendet. Der Sieger, der Zweitklässler Kay Greutmann, erhält Applaus und den österlichen Siegerkorb.
Der Anlass kommt auch bei Jacqueline Müller an. Die Gemeindepräsidentin von Pfyn ist mit ihrem Mann Rolf mitten unter den Gästen. «Es zeigt sich, wie aus Negativem mit der Schliessung des Schulbetriebs nun im Schulhaus Dettighofen etwas Positives gedeihen kann», sagt Jacqueline Müller.
Tamara Roth, Präsidentin des organisierenden Dorfvereins Dettighofen, ist überrascht von dieser gut besuchten Ostertafel. Mütter und Kinder haben zusammen schon Tage zuvor Eier gefärbt. Beim Tütschen kommen die 120 Eier im Nu weg.
Für die Präsidentin ist klar, dass das Eiertütschen auch im nächsten Jahr eingeplant wird. Ihr liege viel daran, die wachsende Dettighofer Gemeinschaft zusammenzubringen. «Es ist nicht mehr viel los bei uns», sagt Roth. Dies wird sich nun mit weiteren Anlässen für junge und ältere Einwohner ändern. Geplant ist auch ein Seniorentreff. Rückblickend erzählt Roth von den Dettighofer Müttern, die mit ihren Kindern abwechselnd bei einer Mutter zu Hause ein Treffen organisierten. Mit der Idee vom Standortwechsel ins ungenutzte Schulhaus rannte man offene Türen ein. Die Schulgemeinde Herdern-Dettighofen vermietet die leer stehenden Räumlichkeiten. Die Gemeinde Pfyn unterstützt den Gemeinschafsraum ideell und finanziell.
Seit der Gründung des Dorfvereins am 29. Dezember kommt Bewegung ins Dorf. Deshalb sind im Vorstand alle Generationen vertreten. Der Dorfverein Dettighofen koordiniert die Nutzung des Schulzimmers und fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl im Dorf. «Wir wollen Bräuche und Traditionen wieder beleben und Aktivitäten für Jung und Alt organisieren», sagt die Präsidentin.