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Das Wohn- und Pflegezentrum Neuhaus suchte «Springer-Einsätze» zur Unterstützung der Mitarbeitenden. 19 Personen haben sich gemeldet. Davon profitieren sowohl das Neuhaus, als auch die Bewohnerinnen und Bewohner.
«Als ich das Inserat vom ‹Neuhaus› im Lokalblatt von Wängi las, dass in der schwierigen Coronazeit Personen für eine sinnvolle Tätigkeit gesucht werden, habe ich mich sofort gemeldet», sagt Irene Hänsli. Sie ist eine von 19 Springerinnen und Springern, die sich seit Pandemiebeginn im Neuhaus engagieren. Hänsli sagt, sie biete in dieser Zeit gerne ihre Hilfe an, das Pflegepersonal zu entlasten. Und weiter:
«Ich wurde von den Mitarbeitern sehr lieb aufgenommen. Alle Arbeiten wurden mir gründlich gezeigt, meine Fragen hilfsbereit beantwortet.»
Die Bewohner würden sehr liebevoll behandelt. Der Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Führungskräften sei unkompliziert und es würde auf ihre Einsatzmöglichkeiten Rücksicht genommen, sagt sie. Zentrumsleiterin Manuela Rast freut sich ebenso über die Springerkräfte. «Es ist schön, dass sich 19 Personen bei uns gemeldet haben», sagt sie. Zurzeit laufe alles gut.
Die drei katholischen Gemeinden Wängi, Aadorf und Tänikon kauften 1864 für 33'500 Franken Haus und Hof im «Scheuerli» von Wilhelm Meier ab. Es entstand eine Armenanstalt, deren Produkte aus der Landwirtschaft nicht nur zur Finanzierung beitrugen, sondern den um die 40 bis 50 Bewohnern aus dem bäuerlichen Milieu eine Arbeit ermöglichte. 1973 wurde die Landwirtschaft eingestellt. 2001 überliessen die Kirchgemeinden Aadorf und Tänikon das Neuhaus ohne Gegenleistung der Gemeinde Wängi, 2011 wurde eine Stiftung gegründet. Besonders mit der grossen Umbauphase von 2010 bis 2013 konnte eine Strukturbereinigung vorgenommen werden. Im Parterre befinden sich allgemeine Räume und die Verwaltung, während auf den oberen Etagen die Wohn- und Pflegeabteilungen sowie die Aufenthaltsbereiche der Bewohner untergebracht sind. Es stehen heute 72 Einzel- und vier Zweierzimmer für die Langzeitpflege von Seniorinnen und Senioren zur Verfügung. (red)
Rahel Steiner, Aktivierungsfachfrau HF, teilt die Springer-Einsätze ein. Die bezahlten Arbeiten dauern jeweils gut drei Stunden. Dazu gehört etwa, die Bewohner beim Frühstück oder Abendessen zu unterstützen, in der Lingerie auszuhelfen, die Post zu verteilen, Menüs anzufragen, Getränke aufzufüllen und mehr. Dank der Unterstützung durch die Springerinnen und Springer konnten «alle aktivierenden Pläne für die Bewohner aufrechterhalten werden», sagt Steiner.
Das Angebot sei überaus vielfältig, an Beschäftigungsmöglichkeiten mangelt es den Bewohnenden bestimmt nicht. Das Neuhaus bietet einen Bewegungskreis an, ein Kino, «Denk dich fit», Werken und Gestalten, einen Kochklub – um nur einige zu nennen. Jeden Donnerstag steht zudem ein Jass- und Spielnachmittag auf dem Programm. Dieser wird von Freiwilligen geleitet.