Umwelt
So kann man in Frauenfeld nachhaltig einkaufen: Neue Führung bietet Tipps und zeigt Lokalitäten

Die Regio Frauenfeld und die Stadt Frauenfeld haben die Führung «Nachhaltiges Frauenfeld» ins Leben gerufen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfahren während eineinhalb Stunden, was man für den nachhaltigen und unverpackten Einkauf benötigt und wo man Produkte findet.

Janine Bollhalder
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Stadtpräsident Anders Stokholm mit Caroline Stoiber, Bereichsleiterin Freizeit der Regio Frauenfeld, Eliane Benz, Präsidentin der Füllstation Frauenfeld, und Jana Bösch, Geschäftsleiterin der Regio Frauenfeld.

Stadtpräsident Anders Stokholm mit Caroline Stoiber, Bereichsleiterin Freizeit der Regio Frauenfeld, Eliane Benz, Präsidentin der Füllstation Frauenfeld, und Jana Bösch, Geschäftsleiterin der Regio Frauenfeld.

Bild: Janine Bollhalder

Einfache und praktische Tipps: Die Führung «Nachhaltiges Frauenfeld» zeigt, wo und wie man in der Stadt Frauenfeld nachhaltig und unverpackt einkaufen kann. Hinter der neuen Führung steht der Verein Regio Frauenfeld in Zusammenarbeit mit der Stadt Frauenfeld. An der Medienorientierung von vergangenem Mittwochmorgen geben die Verantwortlichen einen Vorgeschmack auf das, was die Gäste während der Führung erwartet.

Gleich zu Beginn erklärt Stadtpräsident Anders Stokholm, wieso nachhaltig einkaufen so wichtig ist. «Die Kreislaufwirtschaft wird ein immer stärkeres Thema.» Es geht darum, Materialien und Produkte so lange wie möglich im Umlauf zu behalten, um so ihren Lebenszyklus zu verlängern und damit Abfall zu reduzieren.

Eigene Behälter für den Einkauf mitnehmen

Eliane Benz und Isabelle Zarn führen die Gäste bei der Führung durch verschiedene Stationen in der Stadt. Beide engagieren sich bei der Füllstation Frauenfeld und kennen sich daher mit unverpacktem und nachhaltigem Einkaufen sehr gut aus.

Frische Tomaten am Markt auf der Promenade in Frauenfeld.

Frische Tomaten am Markt auf der Promenade in Frauenfeld.

Bild: Janine Bollhalder

Auf der Promenade, inmitten des Markttreibens, zeigt Benz, was sie jeweils zum Einkaufen dabeihat. Aus ihrer grossen Stofftasche holt sie eine Eierschachtel, Stoffbeutel für beispielsweise Backwaren, dann Mehrweg-Gemüse- und Früchtebeutel, eine Dose für beispielsweise Käse oder Wurst und ein Konfitüreglas. Guetzlidosen seien auch sehr praktisch, fügt sie an.

Der Wochenmarkt sei ihr Lieblingsort zum Einkaufen, sagt Benz. Die Markttreibenden seien vertraut damit, ihre Produkte in die Gefässe der Kundinnen und Kunden abzupacken. Der Markt ist einer der vier Stationen der Führung, genauso das Ladenlokal der gemeinnützigen Stiftung Höfli an der Grabenstrasse.

Daten der Führung «Nachhaltiges Frauenfeld»

Die erste öffentliche Führung «Nachhaltiges Frauenfeld» findet am Samstag, 9. September, statt. Die nächste am Samstag, 7. Oktober. Wer teilnehmen will, kann sich über die Website www.regiofrauenfeld.ch oder im Tourismusbüro am Bahnhof Frauenfeld anmelden. Die Führung kostet 15 Franken, dauert anderthalb Stunden und kann auch für private Anlässe gebucht werden. (jab)

Weiter geht es zum Trompetenhüsli, wo das Bistro De Hansi und die Füllstation zu finden sind. «Wir haben hier mehr als 300 Produkte im Angebot», sagt Benz. Der Raum ist klein, es gibt viel zu entdecken. Hirseflocken, Linsen und verschiedene Reissorten sind in Behältern an den Wänden aufgehängt, auf den Tischen und Regalen stehen in Glasbehältern Trockenfrüchte, Kekse und Kaffee. Als fast einziges Produkt eingepackt ist der Tofu im Kühlschrank.

Reis und Linsen in der Füllstation in Frauenfeld.

Reis und Linsen in der Füllstation in Frauenfeld.

Bild: Janine Bollhalder

Benz erklärt, wie das System funktioniert. Sie platziert ihr Konfitüreglas auf der Wage, notiert auf dessen Boden das Gewicht und sagt: «Jetzt kann man es füllen.» Die Differenz zwischen Füll- und Leergewicht ergibt den Kaufpreis. «Und ja, es gibt auch in der Füllstation Abfall», stellt Benz klar. Der Abfall werde aber recycelt.

Neben dem nachhaltigen Einkaufen ist auch Foodwaste ein Thema. Benz erläutert diverse Angebote diesbezüglich in und über die Stadtgrenzen Frauenfelds hinaus. So gibt es etwa Madame Frigo, einen Kühlschrank beim Alterszentrum Park, der ähnlich wie ein Buchschrank funktioniert, den Foodchat via Whatsapp, hierbei werden Gemüse und Früchte mit Mängeln oder aus Überproduktion verkauft, die App Too good to go, bei der man nach Ladenschluss ein Überraschungspaket mit übrig gebliebenen Lebensmitteln abholen kann, oder ganz klassisch die Hofläden.

Trockenfrüchte in der Füllstation im Trompetenhüsli.

Trockenfrüchte in der Füllstation im Trompetenhüsli.

Bild: Janine Bollhalder